In Bangkok wurde ein 19-jähriger chinesischer Jugendlicher namens Minhong Tan festgenommen, der als Chef einer Callcenter-Gang fungierte. Die Polizei, geleitet von Oberst Pornthawee Somwong, führte am Mittwoch eine Razzia in einer Wohnung im Unterbezirk Hua Mark im Bezirk Bang Kapi durch. Bei der Durchsuchung um 7:45 Uhr wurden acht Geräte beschlagnahmt, die zur Durchführung von betrügerischen Internetanrufen verwendet wurden.
Laut Pornthawee hatte die Polizei einen Monat lang ermittelte, nachdem ein Opfer aus der Provinz Buri Ram angezeigt hatte, dass es 10.600 Baht an eine Callcenter-Bande verloren hatte. Die Ermittlungen führten die Beamten zu dem gemieteten Zimmer in Bangkok, von dem aus die betrügerischen Anrufe getätigt wurden.
Minhong bestreitet die Vorwürfe und behauptet, lediglich als Makler für Mietwohnungen tätig zu sein, die an chinesische Touristen vermietet werden. Die Durchsuchung wurde aufgrund eines am Dienstag ausgestellten Durchsuchungsbefehls des Strafgerichts durchgeführt.
Bei der Festnahme fanden die Beamten mehrere Zimmermietverträge, die Minhongs Behauptungen unterstützen sollten, dass er rechtmäßig in Bangkok tätig sei. Doch die Beweise sprechen eine andere Sprache: Die Polizei beschlagnahmte auch verschiedene Telekommunikationsgeräte, darunter acht SIM-Boxen, zwei Router und ein Stromspeichersystem. Diese SIM-Boxen ermöglichen es Callcenter-Mitarbeitern, viele Anrufe gleichzeitig zu tätigen, indem sie über VoIP-Netzwerke telefonieren, was die Durchführung betrügerischer Aktivitäten erleichtert.
Minhong Tan nutzte offenbar ein Studentenvisum für seine Einreise nach Thailand und hatte außerdem zehn andere Zimmer in Bangkok angemietet. Die Vorwürfe gegen ihn beinhalten den illegalen Import und Besitz von Telekommunikationsgeräten sowie den Betrieb einer Telekommunikationssendestation ohne Lizenz.
Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort, um weitere Informationen über die mögliche Organisation hinter diesem Betrug aufzudecken und um anderen potenziellen Opfern zu helfen.