Mae Hong Son — Am Mittwoch unternahm Innenminister Anutin Charnvirakul einen Besuch in Pai, einer beliebten Touristenstadt im Norden Thailands, um sich gegen überzogene Darstellungen über israelische Besucher zu wehren. Anutin traf sich dort mit Orna Sagiv, der israelischen Botschafterin in Thailand, und Rabbi Nehemya Wilhelm.
Anutin betonte, es gebe keinerlei Anhaltspunkte für Sicherheitsbedrohungen durch israelische Touristen in der Region und wies Berichte über eine “Übernahme” der Stadt durch Israelis als übertrieben zurück. Besonders hoben Provincialgouverneur der Region Mae Hong Son und Anutin hervor, dass diese Behauptungen jeglicher Grundlage entbehrten.
Das weithin beliebte Ziel Pai zieht seit langem viele Touristen an, von denen einige länger bleiben und auch in lokale Unternehmen investieren. Anutin versicherte, dass die unveränderten gesetzlichen Regelungen respektiert werden und keinerlei Gefahr für die örtliche Gesellschaft besteht.
Kulturelle Unterschiede, erklärte Anutin, könnten zu Missverständnissen führen, weshalb gezielte Maßnahmen zur Förderung kulturellen Verständnisses entscheidend seien.
Diese Erklärungen wurden geäußert, nachdem Medienberichte über eine wachsende Zurückhaltung gegenüber israelischen Touristen aufgrund eines Vorfalls mit vier Israelis, die im Krankenhaus von Pai für Aufregung gesorgt haben sollen, die Runde machten. Die Betroffenen wurden für ihr Fehlverhalten mit Geldstrafen von jeweils 3.000 Baht und Visaentzug bestraft. Darüber hinaus wurde ihnen die dauerhafte Wiedereinreise nach Thailand verweigert.
Auch das Chabad House, ein religiöses Gemeinschaftszentrum in Pai, war Thema des Treffens.
Rabbi Wilhelm hob hervor, dass das Zentrum offen für alle ist, zugleich jedoch aus Sicherheitsgründen kontrolliert werde. Er stellte klar, dass Thailänder willkommen sind und in der Vergangenheit keine Beschwerden gegen das Zentrum vorgebracht wurden.
In den jüngsten Berichten hieß es fälschlicherweise, dass sich bis zu 30.000 Israelis in Pai aufhielten, tatsächlich sind jedoch nur ungefähr 50 Israelis dort ansässig.
Botschafterin Sagiv erklärte, dass rund 20 israelische Familien in Pai leben und unterstrich die wertvollen Verbindungen mit den lokalen Gemeinden. Sie hob auch die steigende Zahl israelischer Touristen in Thailand, von jährlich 300.000, hervor und forderte dazu auf, kulturelle Unterschiede nicht zur Stigmatisierung zu nutzen.
In Thailand existieren sechs Chabad-Häuser, darunter Standorte in Bangkok, Chiang Mai, Phuket, Samui, Koh Pha Ngan und Pai. Aufgrund der andauernden Konflikte im Nahen Osten sind strenge Sicherheitsmaßnahmen an allen Standorten üblich.