Bangkok — In einer bemerkenswerten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit haben thailändische und kambodschanische Behörden eine großangelegte Rettungsaktion gegen mutmaßliche Betrugsnetzwerke durchgeführt. Der thailändische Regierungsberater Jirayu Huangsap teilte mit, dass die Operation entlang der Ostgrenze in Sa Kaeo stattfand und gegen Callcenter-Gangs gerichtet war.
Basierend auf thailändischen Geheimdienstinformationen durchsuchte die kambodschanische Polizei ein dreistöckiges Gebäude im Compound Plaza in Poipet, Banteay Meanchey. Der Verdacht bestand, dass dort thailändische Staatsbürger untergebracht waren, die für ein chinesisch geführtes Online-Betrugs- und Glücksspielunternehmen arbeiteten.
Die Verbindungen des Gebäudes führten zu einem ranghohen kambodschanischen Beamten, dessen Identität derzeit noch nicht offiziell bestätigt wurde. Während der Durchsuchung wurden 215 ausländische Staatsangehörige gerettet, darunter 109 Thailänder sowie Personen aus Taiwan, Pakistan, Indonesien und Indien.
Sicherheitskräfte beider Länder untersuchen nun die Beteiligung der geretteten Personen, um festzustellen, ob sie Opfer der illegalen Operationen waren oder an diesen beteiligt waren.
Der Einsatz folgt einem strategischen Treffen zwischen der thailändischen Polizei und dem stellvertretenden Polizeichef von Kambodscha am 21. Februar. Laut Jirayu ist dies die größte bekannte Rettungsaktion thailändischer Staatsbürger aus einem Betrugsbetrieb in der Region.
Die Bemühungen und Ermittlungen der Behörden werden fortgesetzt, wobei thailändische Polizei- und Konsularbeamte am Grenzübergang in Aranyaprathet, Sa Kaeo, Unterstützung leisten. Thailands Premierministerin Paetongtarn Shinawatra mahnte zu einer tiefgehenden Untersuchung und betonte die Notwendigkeit, die rechtlichen Maßnahmen in enger Abstimmung mit den ausländischen Botschaften zu koordinieren.