In Thailand wird das Rennen um die begehrten virtuellen Banklizenzen immer spannender. Fünf der größten Akteure der Finanzbranche haben sich positioniert, um die digitale Krone zu erringen und damit die Weichen für die finanzielle Zukunft des Landes zu stellen.
Zu den Mitstreitern gehört das Golf-Konsortium, angeführt von Payong Srivanich, dem Präsidenten der Krungthai Bank (KTB). Das Konsortium hat bereits sein Interesse bekundet, indem es gemeinsam mit Gulf Energy Development und PTT Group ein vielversprechendes Konzept vorlegt.
Payong Srivanich erklärte, dass ihre virtuelle Bank darauf abzielt, Kunden zu bedienen, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen haben. Trotz der Herausforderungen, die mit höheren Kreditrisiken verbunden sind, setzt das Konsortium auf innovative Technologien, um diese Risiken gezielt zu steuern und seinen Kunden bestmögliche Services zu bieten.
Die Bangkok Bank (BBL), unter der Leitung von Chartsiri Sophonpanich, zeigt ebenfalls großes Interesse am virtuellen Banking und untersucht derzeit gezielt die Kundenbedürfnisse.
BBL plant, seine Kundenbasis zu erweitern und somit zur finanziellen Inklusion in der zunehmend digitalisierten Welt beizutragen. Der BBL-Präsident hielt sich jedoch mit Informationen über mögliche Kooperationen mit der BTS Group zurück und wies darauf hin, dass noch Zeit bis zur Frist der Zentralbank bleibe.
Diese Frist wird morgen ablaufen, und alle Augen sind auf die BTS Group gerichtet, denn VGI, das Werbe und Finanzimperium der BTS Group, plant, in das virtuelle Banking einzusteigen — möglicherweise in Partnerschaft mit einem lokalen Finanzgiganten.
Diese potenzielle Zusammenarbeit könnte weitreichende Auswirkungen auf die Finanzlandschaft Thailands haben. Ein weiterer Player im digitalen Bankrennen ist CP Group. Das Unternehmen möchte über seine Marke TrueMoney in den Markt eintreten und beabsichtigt, sein umfangreiches Einzelhandelsnetz, das unter anderem 7‑Eleven umfasst, zu nutzen.
Zudem wird eine Zusammenarbeit mit der Ant Group von Alibaba angestrebt, um den Einstieg in den digitalen Banksektor erfolgreich zu gestalten. Ein weiteres vielversprechendes Bündnis steht mit SCB X, das sich mit der südkoreanischen KakaoBank und dem globalen Anbieter WeBank zusammenschließt, um ein starkes virtuelles Bankangebot zu generieren.
Auch Gulf bleibt nicht untätig und kooperiert mit KTB, Advanced Info Service und PTT Oil and Retail Business, um ein umfassendes finanzielles Ökosystem zu schaffen.
Zu guter Letzt ist auch die Sea Group (Thailand) auf Lizenzsuche und plant, die riesige Datenbank von Shopee zu nutzen, um ihre virtuellen Bankdienstleistungen voranzutreiben. Die Sea Group operiert bereits erfolgreich mit MariBank, die über eine vollständige Digitalbanklizenz der Monetary Authority of Singapore verfügt.
Thailand steht an der Schwelle zu einer spannenden Phase des virtuellen Bankwesens, in der die Weichen für eine innovative und inklusive Finanzlandschaft gestellt werden.
Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, welcher der fünf Giganten sich die virtuellen Banklizenzen sichern kann und wie sie die digitale Transformation in der Region vorantreiben werden.