Bangkok — Das thailändische Visumsystem verändert sich drastisch und erfordert nun Flexibilität und vorausschauendes Handeln von Reisenden. Einst war es spielend einfach, ein Visum für Thailand zu beantragen — ein kurzer Besuch in einem benachbarten Land, ein paar Unterlagen und schon war die Reise gesichert.
Doch das digitale Zeitalter hat das Verfahren nun auf den Kopf gestellt. In den letzten Jahren haben zahlreiche thailändische Konsulate ihre Dienste digitalisiert. Der einfache, spontane Antrag vor Ort hat zunehmend Platz gemacht für ein Online-System, das die vorher so unkomplizierte Beantragung in einen komplexen Prozess verwandelt hat.
Es wird nun verlangt, dass Anträge im Voraus online gestellt werden, und viele Konsulate bieten ausschließlich elektronische Visa an. Insbesondere die Konsulate in Vietnam (Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt), Malaysia (Kuala Lumpur, Penang, Kota Bharu) sowie in Kambodscha (Phnom Penh) haben diesen Wandel vollzogen.
Reisende müssen nun auch beachten, dass sie sich zum Zeitpunkt der Antragstellung im Land des Konsulats aufhalten müssen. Andernfalls kann ihr Antrag nicht bearbeitet werden — ein Umstand, der die Reiselust mancherorts dämpfen könnte.
Die Herausforderung bei der Beantragung eines E‑Visums kann außerordentlich groß sein, zumal es möglich ist, dass nach der Antragstellung weitere Dokumente angefordert werden. Kommt es zu einer Ablehnung des Antrags, wird ein neuer Antrag fällig, was bedeutet, dass Zeitverlust vorprogrammiert ist.
Die gepriesene Effizienz der E‑Visum-Technologie wird durch die Realität — einer Bearbeitungszeit von 5 bis 10 Tagen — in Frage gestellt.
Für Reisende, die der persönlichen Antragstellung den Vorzug geben, besteht die Option, Konsulate zu wählen, die zumindest einen ersten Online-Termin verlangen, bevor die persönlichen Unterlagen akzeptiert werden. Die Konsulate in Laos (Vientiane und Savannakhet) sowie Myanmar (Yangon) setzen diesen Hybridansatz um.
Jedoch gibt es auch Lichtblicke: Einige Konsulate wie in Indonesien (Jakarta), Taiwan (Taipeh) und den Philippinen (Manila) begrüßen weiterhin Spontanbesucher ohne vorherige Terminvereinbarung. Dies könnte für viele Reisende die einzige Möglichkeit sein, in der unvorhersehbaren Welt des E‑Visums die Kontrolle zu behalten.
Für diejenigen, die in Thailand ein langfristiges, ehebasiertes Non-O-Visum beantragen möchten, ist nunmehr Savannakhet in Laos oder Yangon in Myanmar die beste Anlaufstelle, da die Umstellung auf E‑Visa in Ho-Chi-Minh-Stadt noch nicht abgeschlossen ist.
Mit dem zunehmenden Trend zu digitalen Visa sind Reisende und Expats gut beraten, ihre Strategien und Planungen zu überdenken. Spontane Reisen und unvorhergesehene Besuche in Nachbarländern könnten bald der Vergangenheit angehören.
Ein gründliches Navigieren durch die immer komplizierteren Visa-Anforderungen wird unabdingbar.
Bevor Sie Ihre Koffer packen, sollten Sie sich stets auf dem Laufenden halten und alle Details für Ihr gewähltes Konsulat im Auge behalten. Die Visa-Landschaft in Thailand entwickelt sich rasant — bleiben Sie informiert, um böse Überraschungen zu vermeiden!