In einem schockierenden Vorfall, der die politische Landschaft Thailands erschüttert, steht der Vorsitzende der Palang Pracharath-Partei, Prawit Wongsuwan, im Zentrum eines handfesten Skandals.Nachdem er eine Journalistin während eines Interviews tätlich angegriffen hat, droht dem 79-jährigen Politiker nun eine Anklage wegen Körperverletzung — eine Verurteilung könnte ihn ins Gefängnis bringen.
Der Vorfall ereignete sich am 16. August 2024, als Prawit nach einem Treffen mit thailändischen Athleten, die gerade von den Olympischen Spielen in Paris zurückgekehrt waren, von einer Gruppe von Journalisten befragt wurde.
Diese Athleten, die Thailand stolz mit einer Rekordzahl an Medaillen vertreten hatten, wurden von Prawit für ihre Leistungen gelobt. Er betonte, wie wichtig es sei, junge Menschen für den Sport zu begeistern und so das Ansehen des Landes weiter zu steigern.
Doch das harmonische Bild der Veranstaltung nahm eine dramatische Wende, als eine Journalistin Prawit fragte, ob er die Live-Übertragung der Wahl des neuen Premierministers verfolgt habe.
Diese harmlose Frage löste bei dem Politiker einen heftigen Wutausbruch aus. Anstatt zu antworten, schlug Prawit unerwartet zu und traf die Journalistin. Augenzeugenberichten zufolge war die Szene erschütternd — Prawit schrie die Reporterin an, während seine Leibwächter ihn schnell zum Auto brachten.
„Was? Was? Was fragst du? Wen fragst du?“ rief Prawit, bevor er in sein Fahrzeug stieg und sich entfernte. Die Journalistin, die offenbar verletzt wurde, blieb schockiert zurück.
Berichten zufolge wurde sie entweder am Kopf oder am Arm getroffen, abhängig von den unterschiedlichen Aussagen der anwesenden Nachrichtenagenturen. Prawits Abwesenheit bei der gleichzeitig stattfindenden Parlamentssitzung zur Wahl des neuen Premierministers hat die Situation zusätzlich angeheizt.
Bei dieser Sitzung wurde Paetongtarn Shinawatra, Vorsitzender der Pheu-Thai-Partei, mit 319 Stimmen der Parlamentsmitglieder zum neuen Premierminister Thailands gewählt.
Prawit, der einst selbst ein bedeutender Akteur in der thailändischen Politik war, entschied sich jedoch, der wichtigen Sitzung fernzubleiben und stattdessen die Sportler zu treffen — ein Schritt, der von vielen als strategisch motiviert angesehen wurde.
Der Hintergrund dieses dramatischen Tages ist ein langwieriger Konflikt zwischen der Palang Pracharath-Partei und der Pheu-Thai-Partei, der in jüngster Zeit durch die Gouverneurswahl in der Provinz Pathum Thani verschärft wurde.
Bei dieser Wahl hatte der Vertreter der Pheu-Thai-Partei, Charn Puangphet, gewonnen, was zu Spannungen zwischen den Parteien führte.
Prawits Entscheidung, die Sitzung zu meiden, könnte als direkte Folge dieses Konflikts gesehen werden. Nun drohen Prawit Wongsuwan jedoch schwerwiegende rechtliche Konsequenzen.
Sollte die betroffene Journalistin Anzeige bei der Polizei erstatten, könnte Prawit wegen Körperverletzung angeklagt werden. Eine Verurteilung könnte für den 79-Jährigen eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren und/oder eine Geldstrafe von bis zu 4.000 Baht bedeuten.
Dieser Vorfall hat in Thailand hohe Wellen geschlagen und die Frage aufgeworfen, wie die politische Elite des Landes mit Kritik und Fragen der Presse umgeht.
Prawit Wongsuwan, der schon früher durch seine kontroversen Äußerungen und Handlungen aufgefallen ist, sieht sich nun mit einer Welle der Empörung konfrontiert, die nicht nur seine politische Karriere, sondern auch seine persönliche Freiheit bedrohen könnte.
Die thailändische Öffentlichkeit und die internationale Gemeinschaft beobachten die Ereignisse mit großem Interesse — wird Prawit Wongsuwan für seinen Wutausbruch bestraft, oder wird er sich der Verantwortung entziehen können? Die Antwort auf diese Frage könnte weitreichende Konsequenzen für die politische Zukunft Thailands haben.