Bangkok — Die Royal Thai Police (RTP) hat am 12. Oktober 2024 bekannt gegeben, dass sie planen, einen Strafgerichtshof um Haftbefehle gegen alle Beteiligten an dem iCon Group Fall zu bitten. Dies geschieht nach Beschwerden von 161 Personen, die insgesamt etwa 62 Millionen Baht durch ein vermutetes Pyramiden-Betrugssystem verloren haben.
Pol Col Uthane Nuipin, der stellvertretende RTP-Sprecher, aktualisierte die Öffentlichkeit über den Stand der Ermittlungen, in denen die Zahl der Opfer und die angeblichen Schäden aufgelistet wurden.
Am Freitagmorgen führten die Consumer Protection Police Division (CPPD) und das Office of the Consumer Protection Board (OCPB) eine Durchsuchung der Geschäftsräume von iCon Group durch, um Informationen zu sammeln und überprüften 15 Produkte, die das Unternehmen angeblich verkauft. Diese Produkte sollen nun verschiedenen Behörden zur weiteren Untersuchung übergeben werden.
Eine erste Untersuchung zeigt, dass der Jahresumsatz des Unternehmens bis zu 5 Milliarden Baht betrug, obwohl nur 15 Produkte verkauft wurden. Die Behörden prüfen derzeit, ob die Verkaufszahlen mit den gemeldeten Umsätzen übereinstimmen und ob die Produkte tatsächlich an die Öffentlichkeit verteilt wurden.
Außerdem wurden über 120 Bankkonten, die mit dem Unternehmen in Verbindung stehen, an das Anti-Money Laundering Office (Amlo) zur weiteren Prüfung weitergeleitet.
Pol Col Uthane berichtete, dass der nationale Polizeichef, Pol Gen Kitrat Phanphet, angeordnet hat, die Ermittlungen zu beschleunigen, um ausreichende Beweise zu sammeln.
Dies betrifft nicht nur die Geschäftsführer des Unternehmens, sondern auch andere beteiligte Parteien, die aufgrund von Verstößen gegen das Notstandsgesetz zum betrügerischen Kreditvergaben, Betrug und Geldwäsche angeklagt werden sollen. Die Ermittlungen sollen innerhalb von 48 Stunden abgeschlossen sein.
Besonders hervorzuheben ist, dass sowohl Direktvertrieb als auch Direktmarketing legal sind, unabhängig von Online-Verkäufen. Sollte der Fokus jedoch eher auf Werbung und Kapitalbeschaffung liegen, anstatt auf dem Verkauf von hochwertigen Produkten, könnte dies als pyramidales Schema eingestuft werden.
Rechtsanwalt Sittra Biabungkerd und sein Kollege Tankhun Jitt-itsara haben am selben Tag eine Beschwerde gegen sechs Schlüsselpersonen der iCon Group eingereicht. Diese wurden aufgrund von öffentlichem Betrug, betrügerischem Erhalt von Krediten, Eingabe falscher Informationen in Computersysteme und Geldwäsche zur Rechenschaft gezogen.
Anwalt Sittra hat von den Opfern Beweise erhalten, die zeigen, dass die Firma Menschen in den Investitionsbetrug, insbesondere in Online-Kurse, gelockt hat. Unter den Beschuldigten befindet sich Woratphon Waratvorakul, 41, bekannt als CEO “Boss Paul”, zusammen mit fünf weiteren Prominenten.
Anwalt Sittra erzählte, dass vier Opfer berichteten, wohlhabende Personen seien eingeladen worden, um mit dem CEO zu dinieren. Drei investierten jeweils 250.000 Baht in das Unternehmen, doch ein Jahr nach ihrer Investition erhielten sie immer noch keine Produkte.
Der Anwalt forderte die Polizei auf, den Geldflüssen dieser sechs Personen zu folgen und wies darauf hin, dass einige der Opfer sogar an Selbstmord gedacht hätten.