Die Beziehungen zwischen der Pheu-Thai-Partei und der People’s Party stehen vor einer Zerreißprobe. Zwei Ereignisse haben die ohnehin angespannte Situation weiter verschärft und eine Versöhnung unwahrscheinlich gemacht.
Ein Artikel von Kilian Borchert
Misstrauensdebatte als Zündfunke
Die People’s Party hat angekündigt, Premierministerin Paetongtarn Shinawatra im kommenden Misstrauensvotum gezielt anzugreifen. Besonders im Fokus steht dabei auch ihr Vater, Thaksin Shinawatra, den die Partei trotz der Warnung des Parlamentspräsidenten — keine „dritte Partei“ zu erwähnen — in die Debatte einbeziehen will. Dies zeigt, wie entschlossen die People’s Party ist, die Regierungschefin und ihre Familie unter Druck zu setzen.
Thaksins Gegenschlag
Thaksin selbst hat nicht lange gezögert, zurückzuschlagen. Vor wenigen Tagen erklärte er: „Wenn ich für Pheu Thai ein ‚Gerüst‘ bin, dann gilt das auch für Thanathorn Juangroongruangkit und die People’s Party.“ Damit zielte er auf den einflussreichen Gründer der Future Forward Party ab. Auf Nachfrage der Reporter ergänzte er mit einem Verweis auf die Provinzwahl in Lamphun, die ein Kandidat aus Thanathorns Umfeld gewonnen hat: „Hat dort niemand geholfen? Ihr solltet das gelassener sehen.“
Ein tiefergehender Konflikt
Thaksins Worte waren mehr als nur ein Seitenhieb. Er deutet an, dass die People’s Party mit ihrer Kritik an ihm selbst in Widerspruch zu ihren eigenen Prinzipien gerät — etwa dem Kampf gegen „politische Verfolgung“. Zwischen den Zeilen schwingt die unausgesprochene Botschaft mit: Wenn er für Pheu Thai eine wichtige Rolle spielt, gilt Ähnliches für Thanathorn bei der People’s Party.
Ausblick: Versöhnung in weiter Ferne
Die Spannungen zwischen den beiden Lagern sind spürbar. Die People’s Party setzt auf Konfrontation, während Thaksin mit scharfer Rhetorik kontert. Ein Ausweg aus diesem Konflikt scheint derzeit schwer vorstellbar — die politische Landschaft Thailands bleibt angespannt.