Bangkok — Die Selbstmordrate in Thailand hat in den letzten Jahren zugenommen. Laut einem Bericht des Ministeriums für geistige Gesundheit (DMH) haben im vergangenen Jahr 4.800 Menschen ihr Leben beendet.
Anlässlich des diesjährigen Welttags der Suizidprävention am Sonntag haben sich viele Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens, darunter auch Mitarbeiter des DMH und des National Health Security Office (NHSO), zusammengeschlossen, um bei der Suizidprävention zu helfen.
Der Welttag der Suizidprävention (World Suicide Prevention Day, WSPD) wird jedes Jahr am 10. September von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen, um weltweites Engagement und Maßnahmen zur Suizidprävention zu fördern.
Die Idee für den WSPD entstand, nachdem die WHO berichtet hatte, dass jedes Jahr mindestens eine Million Menschen auf der Welt Selbstmord begehen, d. h. alle 40 Sekunden ein Mensch. Selbstmord gehört heute zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass ein Selbstmord gelingt, bei Männern dreimal so hoch ist wie bei Frauen.
In Thailand sind Selbstmord und psychische Gesundheit nach wie vor ein großes Problem, und die Zahl der Todesfälle steigt weiter an, sagte der stellvertretende Generaldirektor des DMH, Dr. Sirisak Thitidilokrat. Nach Angaben des DMH lag die Selbstmordrate 2018 bei 6,3 pro 100.000 Einwohner, 2019 bei 6,32, 2020 bei 6,64, 2021 bei 7,38 und 2022 bei 7,97, dem höchsten Wert der letzten fünf Jahre.
Schwierigkeiten in Beziehungen wurden als Hauptgrund für 50 % der Selbstmorde genannt. Gesundheitliche und psychische Probleme wurden für 20 % bis 30 % der Todesfälle verantwortlich gemacht, während Alkohol und wirtschaftliche Probleme ebenfalls als Motive genannt wurden, sagte er.
Darüber hinaus trug auch der Stress am Arbeitsplatz zu der hohen Zahl von Selbstmorden bei, denn bei Menschen im erwerbsfähigen Alter (20−59 Jahre) stieg die Zahl der Todesfälle von 3.585 im Jahr 2021 auf 3.650 im Jahr 2022. Nach Angaben der WHO beeinträchtigt der Selbstmord das Leben von 5 – 10 Millionen Menschen und auch die Wirtschaftssysteme.
Der Generalsekretär der NHSO, Jadet Thammathataree, schlug vor, dass Menschen, die als suizidgefährdet eingestuft werden, im Rahmen der universellen Gesundheitsfürsorge oder der “goldenen Karte” regelmäßige Untersuchungen erhalten sollten.
Menschen, die an Selbstmord denken, können die Hotline für psychische Gesundheit des DMH unter der Nummer 1323 anrufen. Nach Angaben der DMH gingen bei der Hotline im vergangenen Jahr 11.769 Anrufe von Menschen im arbeitsfähigen Alter ein.