Ellis Matthews (32), bekannt unter ihrem TikTok-Handle @mumontheruninasia, hat sich vom Social-Media-Star zur Inhaftierten gewandelt. Die gebürtige Britin aus Bamber Bridge, Lancashire, soll ihr Visum in Thailand überzogen haben — ein schwerwiegender Verstoß gegen die Einwanderungsgesetze des Landes.
Ein Artikel von Kilian Borchert
Matthews, die vor vier Jahren England den Rücken kehrte, um ihrer turbulenten Vergangenheit zu entfliehen, hatte sich mit ihrem TikTok-Account eine treue Fangemeinde aufgebaut. 16.400 Follower begleiteten sie auf ihrer Reise durch das „Land des Lächelns“. Doch hinter der Fassade des sorglosen, sonnenverwöhnten Lebens in Thailand verbarg sich offenbar ein dunkleres Kapitel.
Laut der britischen Daily Mail soll Matthews nicht nur ihr luxuriöses Leben in Thailand genossen, sondern auch britische Sozialleistungen kassiert haben — während sie im Ausland lebte. In einem umstrittenen TikTok-Video posierte sie angeblich in einem String-Bikini mit einem Bündel Geldscheine und prahlte damit, seit vier Jahren „Disability Living Allowance“ (Behinderungsunterstützung) zu beziehen, obwohl sie nicht mehr in Großbritannien lebte.
„Ohne stationäre Behandlung, ohne mindestens ein Jahr im Krankenhaus, ist meine Prognose ziemlich schlecht. Deshalb brauche ich laufende Behandlungskosten, die vom NHS und den Steuerzahlern übernommen werden müssen. Danke sehr“, soll sie in dem Video gesagt haben.
Doch das vermeintlich sorgenfreie Leben in Thailand nahm ein jähes Ende, als die thailändische Polizei ihr Zuhause in Pattaya durchsuchte und sie wegen Visa-Überziehung festnahm. Matthews sitzt nun in einem thailändischen Abschiebezentrum ein und klagt über die katastrophalen Haftbedingungen. In einem TikTok-Post zeigt sie eine Mitgefangene in einer schmutzigen Zelle, umgeben von Müll, und schreibt: „Mir geht es nicht um mich, aber bitte betet für meinen Sohn.“
Ihr dreijähriger Sohn Cairo lebt ebenfalls in Thailand, doch ihre älteren Kinder, die sie in Großbritannien zurückließ, scheinen für Matthews keine Rolle mehr zu spielen. Wie die Daily Mail berichtet, bezeichnete sie sie sogar als „Leihmutterschaften“.
Zweifel an ihrer Geschichte
In Großbritannien sorgen Matthews‘ kühne Behauptungen über ihr Leben und ihre finanziellen Ansprüche für Skepsis. Zwar erlaubt die britische Regierung in bestimmten Fällen die Fortzahlung von Sozialleistungen im Ausland, doch Thailand gehört normalerweise nicht zu den genehmigten Ländern.
Ein Tourist kann sich in Thailand bis zu drei Monate ohne Visum aufhalten, mit einer möglichen Verlängerung um einen weiteren Monat. Wer länger bleibt, muss mit einer Strafe von 500 Baht (etwa 11,40 Euro) pro Tag rechnen.
Unterdessen wurde eine GoFundMe-Kampagne ins Leben gerufen, um Matthews und ihren Sohn zu unterstützen. Bisher wurden jedoch nur 150 Pfund (6.500 Baht) gesammelt. Kritiker auf TikTok warnen davor, Geld zu spenden, und betonen, dass Matthews in Haft versorgt sei und ihr Sohn gut betreut werde.
Eine Geschichte voller Kontroversen
Matthews‘ Vergangenheit ist geprägt von Skandalen. Sie trat in der Reality-Show Judge Rinder auf und behauptete, 6 Millionen Pfund (263 Millionen Baht) als Entschädigung für eine vernachlässigte Kindheit erhalten zu haben — eine Aussage, die nie offiziell bestätigt wurde.
2020 wurde sie in Großbritannien wegen Drogen verurteilt, nachdem sie am Steuer positiv auf Kokain und Cannabis getestet wurde. Sie musste eine Geldstrafe von 200 Pfund zahlen.
Während Matthews nun in Thailand auf ihr Schicksal wartet, bleibt unklar, wie es weitergeht. Ihre Familie und ihre Follower verfolgen die Entwicklungen mit gemischten Gefühlen. Eines ist sicher: Der Fall der einstigen Influencerin wird noch lange für Gesprächsstoff sorgen.