Bangkok — Die bevorstehende Abstimmung über das Amt des Premierministers in Thailand wurde verschoben, was den Versuch der Pheu Thai, eine neue Koalitionsregierung zu bilden, in Frage stellt. Die ursprünglich für den 4. August angesetzte Abstimmung wurde abgesagt, nachdem das Verfassungsgericht seine Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit der Ablehnung der Wiederernennung des Vorsitzenden der Move Forward Party, Pita Limjaroenrat, durch das Parlament verschoben hatte.
Diese Entwicklung hat bei politischen Analysten und in der Öffentlichkeit zu Zweifeln an der Fähigkeit der Pheu Thai geführt, eine neue Regierung zu bilden. Spekulationen deuten darauf hin, dass anstelle des Kandidaten der Pheu Thai, Srettha Thavisin, ein alternativer Premierministerkandidat einer anderen Partei nominiert werden könnte.
Pheu Thai hat sich vor kurzem von der Move Forward Party getrennt und ihre Absicht bekundet, zusätzliche Unterstützung für ihren Premierministerkandidaten bei anderen Parteien zu suchen. Das Verfassungsgericht erklärte, es werde am 16. August eine Entscheidung in dieser Angelegenheit treffen, nachdem es die Beschwerden der Wähler und einen Antrag des Ombudsmanns auf Verschiebung der Wahl des Premierministers sorgfältig geprüft habe.
Analysten zufolge könnte sich die Verschiebung der Abstimmung nachteilig auf Pheu Thai und Srettha auswirken, da mögliche Anschuldigungen gegen ihn den Senatoren einen Grund geben könnten, seine Nominierung abzulehnen. Dies könnte die Pheu Thai dazu veranlassen, Unterstützung bei anderen politischen Parteien zu suchen.
Der Sprecher des Parlaments, Wan Muhamad Noor Matha, hat erklärt, dass die Abstimmung über das Amt des Premierministers aufgeschoben wird, bis das Gericht weitere Klarheit in dieser Angelegenheit geschaffen hat. Das Parlament ist für den 4. August anberaumt, um den Antrag der Move Forward Party zur Änderung von Artikel 272 der Verfassung zu erörtern, in dem es um die Befugnis des Oberhauses geht, einen Kandidaten für das Amt des Premierministers zu bestätigen.