Bangkok — Die Rechtsberater der Regierung haben eine sehr höfliche Warnung vor der geplanten massiven Kreditaufnahme ausgesprochen, die notwendig ist, wenn die regierende Pheu Thai Partei ihr umstrittenes Wahlversprechen einhalten will. Das Problem ist, dass “nett sein” immer falsch interpretiert werden kann, und genau das ist in den letzten Tagen passiert.
Die Stellungnahme des Staatsrats zum Gesetzentwurf über die Kreditaufnahme in Höhe von 500 Mrd. Bt wurde zunächst als Zustimmung gewertet, dann aber nicht mehr als solche, als man die respektvollen Formulierungen genauer untersuchte. Das beratende Gremium warnte sogar, dass die Regierung sich strikt an das Gesetz zur Haushaltsdisziplin halten müsse, und berief sich dabei auf Abschnitt 53, der besagt, dass eine Kreditvorlage nur dann ausgestellt werden kann, wenn eine Krise oder eine dringende Notwendigkeit besteht, und auf Abschnitt 57, der besagt, dass die Kreditaufnahme für einen Plan oder ein Projekt ausgegeben werden muss, das wirtschaftlich oder sozial sinnvoll ist.
Je mehr Experten sich mit den Worten des Staatsrats und den Komplikationen des Programms für die digitale Brieftasche befassen, desto mehr Abschnitte der Finanzdisziplin kommen ins Spiel. Diese Abschnitte verlangen im Grunde absolute Vorsicht, wenn es darum geht, wie der Staat mit seinem eigenen oder geliehenen Geld umgeht.
Innerhalb weniger Stunden wechselten die Regierungsvertreter von “Seht ihr, das Gesetz über die Kreditaufnahme wurde genehmigt” zu “Die Aufgabenbeschreibung des Staatsrats besteht darin, Stellungnahmen abzugeben, nicht grünes Licht”. Jatuporn Prompan, ein ehemaliger Straßenkämpfer der Pheu Thai, der zum Erzfeind der Partei geworden ist, besteht jedoch darauf, dass es sich um ein unmissverständliches “Nein” handelte, das auf höchst verdeckte Weise ausgesprochen wurde.