Bangkok — Im heutigen politischen Klima Thailands sorgt die Premierministerin Paetongtarn Shinawatra für Aufsehen, nachdem sie ihren Vater, Thaksin Shinawatra, inmitten einer rassistischen Bemerkungen-Kontroverse verteidigt. Während eines Kabinettessens äußerte sich die 38-jährige Politikerin zu den umstrittenen Kommentaren, die Thaksin am 6. Januar 2025 während einer Wahlkampfveranstaltung in Chiang Rai gemacht hatte.
Die Bemerkungen, die als diskriminierend empfunden wurden, stammten aus Thaksins Rede, in der er internationale Models aus Afrika kritisierte. Die Äußerungen führten zu einem Aufschrei in der Öffentlichkeit und zu Forderungen von Senatorin Angkhana Neelapaijit, Paetongtarn solle ihren Vater zurechtweisen.
Auf die Fragen der Journalisten reagierte Paetongtarn zunächst überrascht und stellte klar, dass Thaksins Ansprache darauf abzielte, Selbstvertrauen zu fördern, und nicht beleidigend gemeint war. „Er sprach über natürliche Schönheit und die Möglichkeit, ohne Schönheitsoperationen erfolgreich zu sein. Es geht darum, die Menschen zu ermuntern, stolz auf sich zu sein“, erklärte Paetongtarn. Sie betonte, dass ihr Vater an die einzigartige Schönheit aller Nationalitäten glaubt, und verwies darauf, dass Thais im internationalen Schönheitswettbewerb keine Veränderungen nötig haben.
In einem weiteren Gespräch äußerte die Premierministerin Besorgnis über die Gesundheit ihrer Kinder aufgrund eines Ausbruchs von Influenza A im Land und appellierte an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. „Impfungen machen einen Unterschied, wie schwer die Symptome verlaufen, wenn man sich erkältet“, so Paetongtarn.
Thaksin selbst hat mit seinen rassistischen Vergleichen und kritischen Äußerungen über das Online-Verhalten der Thais für viel Aufregung gesorgt. Als er die nationale Politik während seiner Abwesenheit von Thailand betrachtet, äußerte er den Wunsch nach einer wirtschaftlichen Revitalisierung und einem stärkeren Auftritt thailändischer Bürger in der internationalen Unterhaltungsindustrie.
Trotz seines Fehlens offizieller Regierungspflichten hat Thaksin weiterhin erheblichen Einfluss auf die Pheu Thai Partei.
Politiker in Thailand haben Paetongtarns Regierung den Spitznamen „Vaterverwöhnte Regierung“ gegeben, was auf den Einfluss ihres Vaters hindeutet. Die Premierministerin erhielt aufgrund ihrer Redegewohnheiten den neckischen Namen „Paetongphoy“, was auf ihre Nutzung von Tablets während öffentlicher Auftritte verweist.