Bangkok — Die Opposition beabsichtigt, dem Parlamentspräsidenten am Mittwoch einen Antrag auf eine Generaldebatte gegen die Regierung vorzulegen. Dabei soll unter anderem der Umgang mit der Bewährung des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra thematisiert werden.
Pakornwut Udompipatskul, Abgeordneter der Move Forward Party und Chefeinpeitscher der Opposition, sagte, dass die zu debattierenden Themen auch das Fehlverhalten von Thaksins Schwester Yingluck Shinawatra, einer anderen flüchtigen ehemaligen Premierministerin, umfassen würden.
Ob Move Forward diesen Teil der Debatte selbst führen oder dies den anderen Oppositionsparteien überlassen werde, sei jedoch noch offen, sagte er am Dienstag. Pakornwut wies auch Behauptungen zurück, seine Partei habe eine geheime Absprache mit der regierenden Pheu Thai Partei getroffen, um die Regierung nicht zu hart zu treffen.
Eine Generaldebatte bietet den Oppositionsparteien ein Forum, um Themen von öffentlichem Interesse anzusprechen, hat aber nicht das gleiche Gewicht wie eine Misstrauensdebatte, in der über die Leistung von Ministern abgestimmt werden kann.
Pakornwut sagte letzte Woche, es sei noch zu früh in der Amtszeit der Regierung, um eine umfassende Mißtrauensdebatte zu führen. Die Themen für die Generaldebatte, die innerhalb der Partei vorgeschlagen wurden, würden bald in die engere Auswahl kommen, damit sie in die vorgesehene Zeit passen, sagte er.
In jedem Fall sei die bevorstehende Debatte nicht der einzige Weg für die Partei, um sicherzustellen, dass die Regierung letztlich den Wählern gegenüber rechenschaftspflichtig sei.
Sie werde der Opposition als Forum dienen, um sich nach den Fortschritten der Regierung bei der Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen zu erkundigen, die sie in ihrer politischen Erklärung vor einem halben Jahr versprochen habe, fügte er hinzu.
So seien beispielsweise bei der 10.000-Baht-Geldbörse und der Verfassungsänderung noch keine nennenswerten Fortschritte erzielt worden, sagte er. “Ein Hinweis darauf, wie sich das Land während der vierjährigen Amtszeit der Regierung zum Besseren verändern wird, hätte meiner Meinung nach bereits in den ersten sieben bis neun Monaten Gestalt annehmen müssen”, sagte er.
“Die unvollständigen Versprechen der Regierung rechtfertigen eine Untersuchung.”