Bangkok — In Thailand schweben die geplanten Marine-Projekte, insbesondere ein umstrittenes U‑Boot und neu vorgeschlagene Fregatten, in der Ungewissheit. Die von der Pheu Thai Party geführte Regierung unter Premierministerin Paetongtarn Shinawatra zeigt bisher keine klare Entschlossenheit zur Umsetzung dieser Vorhaben.
Vor dem Misstrauensvotum, dem sich Premierministerin Shinawatra Ende März stellen muss, erscheint ein Fortschritt dieser Projekte unwahrscheinlich.
Die thailändische Marine entschied sich im vergangenen Jahr für das Angebot eines chinesischen S26T Yuan Klasse U‑Boots mit einem chinesischen Motor des Typs CHD 620 als Entschädigung für finanzielle Verluste. Dieses Angebot folgte Gesprächen zwischen dem Verteidigungsministerium und der Marine mit Peking im Mai letzten Jahres, während der Amtszeit von Ex-Premierminister Srettha Thavisin.
Aktuell wartet das Verteidigungsministerium weiterhin auf Entscheidungen und der amtierende Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai hat keinen Zeitplan verkündet, wann eine Entscheidung gefällt wird.
Stattdessen hat das Ministerium vorgeschlagen, dass die Marine Meinungen von sieben relevanten Institutionen einholt, um den Entscheidungsprozess zu unterstützen. Ein hochrangiger Marinevertreter, der anonym bleiben wollte, äußerte, dass alle Anforderungen erfüllt wurden und dennoch unklar sei, warum die Entscheidung auf sich warten lässt.
Ein Vertrag über 13,9 Milliarden Baht mit der China Shipbuilding & Offshore International Co, Ltd. wurde schon im Mai 2017 unterzeichnet, doch der Bau des U‑Boots, das mit einem deutschen MTU 396 Motor ausgestattet sein sollte, hängt aufgrund eines Embargos in der Schwebe.
Im Rahmen des neuen Deals bot China kostenfreie Trainingssimulatoren, Rabatte und erweiterte Garantien an, die noch rückwirkend von der thailändischen Regierung und der chinesischen Militärkommission genehmigt werden müssen.
Falls die thailändische Regierung nun eine endgültige Entscheidung trifft, könnte das U‑Boot bis Ende 2028 ausgeliefert werden.
Abgeordneter Wiroj Lakkhanaadisorn bemängelt, dass die 200 Millionen Baht Entschädigung viel zu niedrig angesetzt seien im Vergleich zum erlittenen finanziellen Schaden. Er forderte die Marine auf, mindestens eine Milliarde Baht einzufordern.
Während eines Besuchs auf dem Stützpunkt Sattahip am 24. Februar wurde die Marinebasis, welche umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen für das U‑Boot bereitstellt, inspiziert. Parallel plant die Marine für das Fiskaljahr 2026 ein Vorhaben, zwei 4.000 Tonnen schwere Fregatten mit einem 35 Milliarden Baht Budget zu realisieren, wobei eine oder beide Einheiten in Thailand gebaut werden sollen.
Dies fördert die heimische Schiffbauindustrie und schafft neue Arbeitsplätze.
Der Opposition stellte sich nicht gegen dieses Vorhaben, sofern es von einheimischen Firmen ausgeführt wird. Die thailändischen Verbände für nationale Verteidigung und Schiffbau sowie der Verband der Schiffbau- und Reparaturindustrie haben sich bereits für das Projekt ausgesprochen.
Es wird erwartet, dass mindestens 30 % der Schiffswerte aus lokalem Material bestehen werden, womit ein wirtschaftlicher Anreiz auf nationaler Ebene geschaffen wird. Dennoch steht die Marine vor der Herausforderung, die notwendige finanzielle Unterstützung für beide Projekte gleichzeitig sicherzustellen, da die aktuelle ökonomische Lage weiterhin angespannt bleibt.
Vorläufige Gespräche mit dem Budgetbüro deuten darauf hin, dass bei einer Fortführung beider Projekte nur eine Fregatte realisierbar wäre, was für die inländische Industrie unzureichend wäre.