Kanchanaburi — In einem dramatischen Einsatz hat die gemeinnützige Organisation Be One ein 12-jähriges thailändisches Mädchen aus einer grausamen Situation befreit. Das Kind, das in der zentralen Provinz Kanchanaburi lebt, war über einen langen Zeitraum sexuellen Übergriffen durch ihren eigenen Onkel und Großvater ausgesetzt. Der Fall wirft nicht nur schwerwiegende Fragen über den Schutz von Kindern in Thailand auf, sondern beleuchtet auch die oft schockierende Untätigkeit und Scham in Familien, die Missbrauch betrifft.
Am 18. Dezember 2024 machte sich die Präsidentin der Organisation Be One, Wanna „Ton Or“ Palamart, mit ihrem Team auf den Weg zu einer Schule im Bezirk Tha Mueang. Das Mädchen hatte sich einer Freundin anvertraut und von ihrem tragischen Schicksal erzählt, was schließlich zur Entscheidung führte, Gerechtigkeit für das Kind einzufordern.
Die Eltern der Freundin nahmen die Sache in die Hand und informierten Be One über den Missbrauch.
Wanna Palamart sprach mit dem Mädchen, das den Mut fand, die Details der Greueltaten zu schildern. Daraufhin begleitete sie das verzweifelte Kind zur Polizeiwache Tha Mueang, um Anzeige gegen die beiden Vergewaltiger zu erstatten.
Die erschütternden Aussagen des Mädchens, die über zwei Jahre andauernden Missbrauchs enthüllten, machten deutlich, wie ernst die Lage war. Zuerst lebte sie beim Onkel, der sie missbrauchte, bevor sie zu ihrem Großvater in die Provinz Ratchaburi zog, wo sie ähnliche Leiden erduldete.
Trotz der Horror-Situation traute sich das Mädchen zunächst nicht, ihren Eltern von den Übergriffen zu erzählen.
Als sie schließlich ihren Vater und ihre Stiefmutter informierte, zeigte sich keine Verbesserung ihrer Lebensumstände. Das Mädchen erhielt lediglich ein separates Zimmer, das jeden Schutz gegen die wiederholten Übergriffe verfehlte. Der Vater, der anscheinend keine Konsequenzen fürchtete, bat seine Tochter, keine rechtlichen Schritte einzuleiten, um die Familie nicht zu beschämen.
Erst kürzlich gab der Vater an, erst vor drei Monaten von den Übergriffen erfahren zu haben.
Überraschend war seine Reaktion: Er hielt es für besorgniserregend, dass die Nachbarn über die Vorfälle erfahren könnten, und versuchte, die Angelegenheit unter den Teppich zu kehren, anstatt das Wohl seiner Tochter zu schützen.
Nach Aussagen von Wanna Palamart bleiben die beiden Vergewaltiger bis auf Weiteres in Polizeigewahrsam, doch über das Strafmaß wird noch entschieden. Thailändisches Recht sieht für solche Taten drastische Strafen vor, insbesondere im Falle von Vergewaltigung von Minderjährigen.
Laut Paragraph 277 ist die Strafe für Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen unter 15 Jahren klar festgelegt — dies lässt keinen Raum für Milde oder Ignoranz.
Die großzügige und mutige Intervention von Be One hat es ermöglicht, einem verzweifelten Mädchen den Weg zu einem neuen Leben zu ebnen, fernab von Gräueltaten. Ihr Mut, in dieser schwierigen Zeit zu sprechen, macht Hoffnung, dass mehr Kinder die Stimme finden, die sie brauchen, um sich gegen Missbrauch zur Wehr zu setzen.