Ein aufsehenerregender Vorfall erschüttert die Volkswagen AG, als ein hochrangiger Manager des Unternehmens nach mutmaßlichem Drogenkonsum aus China abgeschoben wurde. Jochen Sengpiehl, der Marketingchef und Leiter der Produktstrategie für China, wurde von der Pekinger Polizei festgenommen, als er aus Thailand zurückkehrte. Die Vorwürfe besagen, dass er während seiner Reise Kokain und Marihuana konsumiert haben soll.
Laut einem Bericht der örtlichen Polizei wurde Sengpiehl im Rahmen des Pekinger Verwaltungsstrafrechts inhaftiert, wobei seine Haft vom 10. bis zum 20. Oktober 2024 angesetzt wurde.
Medienberichten zufolge erhielt die deutsche Botschaft in Peking die Aufgabe, ihm konsularische Unterstützung zu leisten. Außerdem forderte die Botschaft Sengpiehl zur Rückkehr nach Deutschland auf, was ohne weiteres geschah.
Volkswagens Sprecher in China wollte zu dem Vorfall keine Stellung nehmen, verwies jedoch auf strenge Arbeits- und Datenschutzgesetze.
Die deutsche Presse hatte zuerst über diesen bedauerlichen Vorfall berichtet.
Inmitten der zunehmenden Handelsspannungen zwischen Brüssel und Peking stellt der Vorfall einen weiteren Rückschlag für die bereits angespannten Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union dar. Diese Spannungen werden durch Zölle auf chinesische Elektroautos und die Reaktion Pekings, die sich auf Produkte der EU erstreckt, weiter verschärft.
Besonders in einer Zeit, in der China Mühe hat, ausländische Besucher anzuziehen, stehen die Luftfahrtgesellschaften und die gesamte Wirtschaft unter Druck. Die Null-Toleranz-Politik Chinas in Bezug auf Drogenkonsum könnte zudem schwerwiegende Folgen für Sengpiehl haben.
Der Drogenkonsum wird in China rigoros verfolgt, wobei auch harte Strafen selbst für Taten verhängt werden, die außerhalb des Landes begangen wurden.
Die Abschiebung von Jochen Sengpiehl könnte VW in eine noch prekäriere Lage versetzen, da das Unternehmen in China mit einem signifikanten Rückgang der Verkaufszahlen zu kämpfen hat. Die scharfe Konkurrenz durch lokale Elektroautomarken sowie ein intensiver Preiskampf haben die Geschäfte des Volkswagen-Konzerns erheblich beeinträchtigt.
In diesem Kontext stellen sich für den Autobauer drängende Fragen über die künftige Strategie zur Stabilisierung seiner Marktanteile und die Wiederherstellung des Vertrauens der Verbraucher.