Bangkok — Der thailändische Baht befindet sich in einer kritischen Phase und zeigt Anzeichen eines scharfen Abwärtstrends, nachdem Kittiratt Na-Ranong von der Pheu-Thai-Partei zum neuen Vorsitzenden der Bank von Thailand ernannt wurde. Bereits seit seiner Ernennung schwächte sich der Baht erheblich, was Besorgnis über die Unabhängigkeit der Zentralbank aufkommen lässt.
Analysten berichten, dass der Baht am Montag von 34,02 auf 34,37 zum US-Dollar gefallen ist und am Dienstag weiter auf 34,7 abgerutscht ist, bevor er am Mittwoch auf ein Dreimonatstief von 34,9 sank. Eine kurzfristige Erholung brachte den Kurs auf 34,77, was einem Rückgang von 7,5 Prozent im laufenden Quartal entspricht.
Zum Vergleich: Auch der malaysische Ringgit verlor an Wert, während der chinesische Yuan nur um 2,8 Prozent nachgab.
Ein maßgeblicher Grund für den Talfall des Baht ist der erstarkende US-Dollar, der nach dem Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November signifikant an Wert gewann. Dies hat auch die asiatischen Währungen unter Druck gesetzt, wobei die Aussicht auf hohe Zölle die Inflation in den USA ankurbeln könnte und die Federal Reserve dazu veranlassen könnte, die Zinsen langsamer zu senken.
Neben internationalen Faktoren spielen jedoch auch inländische Aspekte eine Rolle.
Laut Kanjana Chockpisansin, der Leiterin des Forschungsbereichs der Denkfabrik, führt ein Kapitalabfluss aus den thailändischen Aktien- und Anleihemärkten zu einem weiteren Rückgang des Baht. Zwischen dem 1. Oktober und dem 12. November sind ausländische Mittel im Wert von 130 Milliarden Baht aus dem Aktienmarkt abgezogen worden, hinzu kommen 67 Milliarden Baht, die aus dem Anleihenmarkt geflossen sind.
Experten sind sich einig, dass der Baht im vierten Quartal schwächer bleiben könnte, wobei die politische Lage entscheidende Auswirkungen haben wird. Sollte das Verfassungsgericht Thaksin Shinawatra am 22. November für schuldig erklären, die Pheu-Thai-Partei beeinflusst zu haben, könnte der Baht sogar unter die kritische Marke von 35,5 fallen.
Der Druck auf die thailändische Währung wird wahrscheinlich anhalten, solange politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Herausforderungen bestehen.