In einem überraschenden, aber gut durchdachten Schritt hat Thailands ehemaliger Premierminister Thaksin Shinawatra erklärt, dass er keine offizielle Beraterrolle für seine Tochter, die neu ernannte Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, übernehmen wird.
Diese Entscheidung unterstreicht sowohl sein Vertrauen in ihre Führungsfähigkeiten als auch die Bedeutung eines unabhängigen, starken Führungsansatzes in der thailändischen Politik.
Thaksin Shinawatra, der in der Vergangenheit selbst das Amt des Premierministers innehatte, wurde von vielen erwartet, eine aktive Rolle in der neuen Regierung seiner Tochter zu spielen.
Doch in einer öffentlichen Erklärung betonte er, dass Paetongtarn ihre politische Karriere eigenständig gestalten solle. „Sie ist meine Tochter, und wenn sie meinen Rat braucht, kann sie jederzeit darauf zurückgreifen“, sagte Thaksin. Er machte deutlich, dass er bereit sei, sie zu unterstützen, jedoch eher aus dem Hintergrund als in einer offiziellen Kapazität.
Rollenwechsel in der thailändischen Politik
Rückblickend auf ihren gemeinsamen politischen Weg erklärte Thaksin, dass er vor 23 Jahren an der Spitze stand, während Paetongtarn noch im Hintergrund agierte.
Heute haben sich die Rollen vertauscht: Paetongtarn steht nun als junge, dynamische Führungspersönlichkeit im Rampenlicht, während ihr Vater ihr den Rücken stärkt.
Mit 37 Jahren bringt Paetongtarn die Energie und den frischen Blickwinkel mit, den Thailand in einer Zeit der Veränderung braucht, während Thaksin mit seinen 74 Jahren den reichen Erfahrungsschatz beisteuert.
Ein selbstbewusster Schritt in die Zukunft
Thaksin lobte die bescheidene und sanfte Art seiner Tochter und äußerte großes Vertrauen darin, dass sie die Unterstützung und Zusammenarbeit aller Sektoren der thailändischen Gesellschaft gewinnen wird. Dies sei entscheidend, um die Nation voranzubringen und die vielfältigen Herausforderungen zu meistern, die das Land derzeit bewältigen muss.
Besonders bemerkenswert ist Thaksins Entschluss, sich aus der direkten Regierungsbildung herauszuhalten. „Die Verantwortung für die neue Regierung liegt allein bei Paetongtarn“, stellte er klar. Dies zeigt nicht nur sein Vertrauen in ihre Fähigkeiten, sondern auch den Wunsch, dass sie als eigenständige politische Figur wahrgenommen wird.
Änderungen im Kabinett und die Rolle der Pheu-Thai-Partei
Während Paetongtarn ihre Rolle als Premierministerin übernimmt, wird erwartet, dass es im künftigen Kabinett einige Veränderungen geben wird. Die Pheu-Thai-Partei, zu der Paetongtarn gehört, wird voraussichtlich 17 Ministerposten halten, während andere Schlüsselparteien wie Bhumjaithai, United Thai Nation und Palang Pracharath ebenfalls vertreten sein werden.
Es gibt Berichte, dass der derzeitige Finanzminister Pichai Chunhavajira seinen Posten verlieren könnte. Sein möglicher Nachfolger könnte Julapun Amornvivat, der stellvertretende Finanzminister und Mitglied der Pheu-Thai-Partei, sein.
Weitere potenzielle Kabinettsmitglieder sind Pheu-Thai-Generalsekretär Sorawong Thienthong und die Abgeordnete Khattiya Sawatdiphol. Darüber hinaus könnten wichtige Positionen in der Regierung neu besetzt werden, darunter der Posten des Industrieministers, den derzeit Pimpatra Wichaikul innehat.
Akanat Promphan, der Generalsekretär der United Thai Nation Party, wird als möglicher Nachfolger gehandelt. Auch der Minister für natürliche Ressourcen und Umwelt, Patcharawat Wongsuwan aus Palang Pracharath, könnte durch Santi Promphat ersetzt werden.
Vertrauen in eine neue Generation
Thaksin betonte, dass die politische Karriere seiner Tochter nicht ins Stocken geraten werde, wie es bei ihm der Fall war. Mit ihrem frischen Ansatz und der Unterstützung einer starken Koalition steht Paetongtarn vor der Herausforderung, Thailand in eine neue Ära zu führen.
Dieser Schritt markiert eine bedeutende Wende in der thailändischen Politik, die sowohl die Kontinuität als auch den Wandel in den Vordergrund stellt.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie Paetongtarn die Herausforderungen meistert und ob sie in der Lage ist, das Vertrauen, das ihr Vater und die thailändische Bevölkerung in sie setzen, zu erfüllen.
Mit der Rückendeckung von Thaksin Shinawatra und der Unterstützung ihrer Partei hat sie jedoch alle Voraussetzungen, um Thailand in eine vielversprechende Zukunft zu führen.