Bangkok — Die thailändische Tourismusbranche steht auch im Jahr 2024 vor der Herausforderung, den nordostasiatischen Markt zurückzugewinnen, da die Besucher aus China und Japan nur langsam nach der Pandemie zurückkehren. Dies geht aus den neuesten Äußerungen von Thapanee Kiatphaibool, der Gouverneurin der thailändischen Tourismusbehörde (TAT), hervor.
Die antike Stadt Samut Prakan zieht weiterhin Touristen an, doch die Zahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Während in anderen Regionen wie Südkorea und Taiwan ein bemerkenswerter Anstieg von 1,9 Millionen und 149 Prozent im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen ist, sind die Aussichten für China, den größten Quellmarkt, düsterer.
Die Umsätze aus China werden voraussichtlich nur 65 Prozent des Niveaus von 2019 erreichen, was auf eine prognostizierte Summe von 348 Milliarden Baht für 2024 hindeutet. Japan wird ebenfalls als Herausforderer gesehen und soll mit einem Umsatz von 56 Milliarden Baht 60 Prozent des Niveaus von 2019 erreichen. Hongkong wird voraussichtlich 88 Prozent, also 38 Milliarden Baht, erzielen.
Diese drei Märkte zeigen im Vergleich zu anderen Regionen in Nordostasien die geringste Erholung, die bis 2024 auf 74 Prozent des Niveaus von 2019 geschätzt wird.
Im Gegensatz dazu zeigt der Nahen Osten einen beeindruckenden Aufschwung, mit einer erwarteten Einnahme von 95 Milliarden Baht, was 166 Prozent des Niveaus von 2019 entspricht. Diese Entwicklungen sind dem Wiederaufleben der diplomatischen Beziehungen zu Saudi-Arabien zuzuschreiben, was zu einem Wachstum von 634 Prozent in den letzten fünf Jahren führte.
Der europäische Markt wird voraussichtlich ein Umsatzwachstum von 112 Prozent erreichen, was rund 500 Milliarden Baht entspricht, wobei Osteuropa mit 143 Prozent in der Führungsrolle ist. Unter den Ländern bleibt Russland mit 125 Milliarden Baht der Spitzenreiter in der Region.
Für das vierte Quartal 2024 wird jedoch eine leichte Verbesserung für den nordostasiatischen Markt erwartet, da die Umsätze auf 76 Prozent des Vorpandemieniveaus ansteigen könnten. Mit 2,89 Millionen erwarteten Ankünften aus Nordostasien im letzten Quartal bleibt der Markt ein bedeutender Faktor, gefolgt von Südostasien mit prognostizierten 3 Millionen Ankünften.
Die TAT rechnet im vierten Quartal mit insgesamt 9 Millionen ausländischen Touristen, was einem Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die geschätzten Einnahmen belaufen sich auf 537 Milliarden Baht, ein Zuwachs von 33 Prozent.
Gouverneurin Thapanee hebt hervor, dass die Vorausbuchungen für Hotelzimmer im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent gestiegen sind, wobei die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zwischen fünf und 20 Nächten liegt. In Hinblick auf die Rückflugkapazitäten wurden für das vierte Quartal 12 Millionen Sitzplätze bestätigt, während 20 neue Flugrouten hinzugefügt wurden.
Das Angebot liegt zwar 15 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie, ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent gestiegen.
Ein wichtiger Aspekt, den es zu beachten gilt, ist die erhöhte Konkurrenz aus anderen Ländern.
Vietnam hat jüngst die Wirtschaftsbeziehungen zu China und Südkorea wieder intensiviert, was zu einem stärkeren Touristenstrom zwischen diesen Nationen führt. Im dritten Quartal beobachtete man hingegen einen Rückgang der vietnamesischen Touristen, die Thailand besuchen, um 4 Prozent.
Darüber hinaus könnte der anhaltend schwache Yen nicht nur deutsche Touristen anlocken. Er erweist sich auch als Anreiz für wohlhabende Reisende aus Südostasien, die Luxusreisen bevorzugen, wie Gouverneurin Thapanee abschließend bemerkt.