Bangkok — Sondhi Limthongkul, der bekannte Medienunternehmer und ehemalige Protestführer, hat angekündigt, erneut gegen die thailändische Regierung unter der Leitung von Paetongtarn Shinawatra zu mobilisieren. Der 77-Jährige, der einst die People’s Alliance for Democracy (PAD) mitbegründete, äußerte scharfe Kritik an der derzeitigen Regierung und betonte, dass sie nicht im nationalen Interesse handle.
Ein zentrales Anliegen für Sondhi ist der geplante Besuch im Government House am 9. Dezember, wo er die Regierung zur Klärung eines umstrittenen Seegebietsvertrages mit Kambodscha auffordern möchte. Der besagte Vertrag, der während Thaksin Shinawatras Amtszeit im Jahr 2001 unterzeichnet wurde, steht im Verdacht, Thailand bei der Ressourcenverteilung im Golf von Thailand zu benachteiligen.
Obwohl Sondhi optimistisch ist, zweifeln Kritiker der regierenden Pheu Thai Partei daran, dass er erneut Massenproteste in dem Ausmaß wie vor fast zwanzig Jahren organisieren kann. Die politischen Gegebenheiten hätten sich verändert, was solch große Mobilisierungen erschwere.
Die Regierung warnte indes, dass neue Proteste dem bereits von jahrelanger politischer Instabilität gezeichneten Land zusätzlich schaden könnten.
Einflussreicher Medienmogul und ehemals Verbündeter Thaksins
Sondhi Limthongkul, geboren am 7. November 1947 in Sukhothai, hat sich als Schlüsselfigur in der thailändischen Medienlandschaft etabliert. Nach seiner Ausbildung in den USA kehrte er nach Thailand zurück und übernahm mit 27 Jahren die Leitung der Zeitung Prachathipatai.
Mit der Gründung der Manager Group in den 1980er Jahren baute er ein bedeutendes Medienimperium auf, das ihm den Beinamen „Asiens Rupert Murdoch“ einbrachte. Das Unternehmen erlitt jedoch während der Asienkrise 1997 einen finanziellen Rückschlag, was Sondhi dazu zwang, Teile seiner Medienbeteiligungen abzugeben.
Trotzdem blieb er eine prägende Figur in der thailändischen Politik und Wirtschaft.
Sondhis Beziehung zu Thaksin Shinawatra begann als geschäftliche Zusammenarbeit, bevor sie sich zu einer politischen Rivalität entwickelte. Nach der Absetzung seines Fernsehprogramms im Jahr 2005 startete Sondhi Protestveranstaltungen in Bangkok, die letztlich zur Gründung der PAD führten.
Die Bewegung organisierte massive Proteste gegen Thaksin und war maßgeblich an der Hinführung zum Militärputsch am 19. September 2006 beteiligt.
Auch in den Jahren danach blieben die PAD-Aktivitäten ein zentraler Faktor in der politischen Landschaft Thailands, darunter die Besetzung wichtiger Regierungsgebäude 2008. Sondhi überlebte im April 2009 nur knapp einen Anschlag, als Unbekannte ihn in der Nähe seines Büros in Bangkok attackierten. Trotz schwerer Verletzungen äußerte er Verdachtsmomente gegenüber hohen Militärkreisen.