In einer entscheidenden Phase für Thailand hat Premierministerin Paetongtarn Shinawatra angekündigt, die Bildung ihres Kabinetts eigenverantwortlich zu gestalten, ohne Einfluss von ihrem Vater, dem ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra.
Diese Erklärung kommt inmitten von Sorgen bezüglich möglicher Einmischungen, die die politische Landschaft Thailands nachhaltig prägen könnten. Am 18. August 2024 wurde Paetongtarn mit überwältigender Mehrheit zur 31. Premierministerin des Landes gewählt.
Ihre Koalitionspartner drängen bereits auf die Benennung ihrer Kandidaten für Schlüsselministerien, während die Premierministerin fest entschlossen ist, die Kontrolle über die Regierungsbildung zu behalten.
Die Kontroversen rund um die politische Integrität ihrer Regierungsbeamten sind ein zentrales Thema. Besonders die Entlassung des ehemaligen Ministerpräsidenten Srettha Thavisin, dessen Kandidat aufgrund von kriminellen Vorfällen vom Verfassungsgericht abgesetzt wurde, wirft Fragen auf. Dies führt zu der Notwendigkeit eines sorgfältigen Überprüfungsverfahrens für die Nominierungen der Kabinettsmitglieder.
Mit 38 Jahren bringt Paetongtarn frischen Wind in die thailändische Politik, stellt jedoch auch die internen Spannungen innerhalb ihrer Koalitionspartei, der Palang Pracharath, fest.
Diese ist stark fragmentiert, was die Suche nach einem einheitlichen Ansatz zur Kabinettsbildung kompliziert. „Palang Pracharath muss seine internen Streitigkeiten beilegen“, äußerte Paetongtarn, während sie betonte, dass Lösungen gefunden werden müssen, um ihre Politik effizient umzusetzen.
Die Premierministerin erkennt die Dringlichkeit nationaler Herausforderungen und zielt darauf ab, ihr Kabinett schnell zu formieren. Der Zeitrahmen sieht vor, dass sie ihr Ministerteam Anfang nächsten Monats Seiner Majestät dem König vorstellt, gefolgt von einer offiziellen Vereidigungszeremonie.
Ein politisches Statement soll bereits am 11. September im Parlament präsentiert werden, was den verfassungsmäßigen Vorgaben entspricht. Mit diesen Schritten möchte Paetongtarn nicht nur ihre politische Agenda festsetzen, sondern auch das Vertrauen der Bürger in eine transparente und verantwortungsvolle Regierung stärken.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, inwieweit sie das politische Umfeld Thailands neu gestalten kann — fernab des Erbes ihres Vaters, doch mit dem gleichen Ziel: einem stabilen und prosperierenden Thailand.