Bangkok — In einem aufsehenerregenden Fall, der am 23. November 2023 Schlagzeilen machte, wurde Dr. Boon Vanasin, 86, der Gründer und ehemalige Vorsitzende der Thonburi Healthcare Group (THG), mit einem milliardenschweren Betrugsskandal konfrontiert. Die thailändische Polizei gab bekannt, dass gegen ihn und acht weitere Personen Haftbefehle ausgestellt wurden, während Dr. Boon Berichten zufolge in China untergetaucht ist.
Den Beschuldigten wird ein finanzieller Schaden von schätzungsweise 7,5 Milliarden Baht vorgeworfen.
Seine ehemalige Frau, Jaruwan Vanasin, 79, sowie die 51-jährige Tochter Nalin haben alle Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, ihre Unterschriften seien gefälscht worden. Neben dem prominenten Paar wurden sechs weitere Verdächtige festgenommen, die ebenfalls mit dem Betrug in Verbindung stehen.
Die Polizei beschuldigt die Verdächtigen, Investoren in nicht existierende medizinische Unternehmen verwickelt zu haben, die von Dr. Boon beworben wurden. Zudem wird Dr. Boon vorgeworfen, die Unterschrift seiner früheren Schwiegertochter gefälscht zu haben, um einen Kredit zu sichern.
Die Anklagen umfassen öffentliche Betrügereien, Betrugsdarlehen, Geldwäsche und das Ausstellen von Schecks, die nicht gedeckt waren.
Zwischen Dezember 2023 und Oktober 2024 gingen 247 Beschwerden gegen Dr. Boon bei der Polizeistation Huai Khwang ein. Die Opfer klagten darüber, dass sie die von ihm ausgestellten Schecks nicht einlösen konnten. Dr. Boon hatte in der Vergangenheit das Vertrauen der Öffentlichkeit und seiner Investoren gewonnen, nachdem er 2017 erfolgreich seine medizinische Firma an der thailändischen Börse gelistet hatte.
Seine Vision, Thailand als aufstrebende Gesellschaft für Senioren und einen globalen Gesundheitsmarkt zu positionieren, zog viele Investoren an. Zu seinen geplanten Projekten gehörten ein Krebszentrum und ein Wellnesszentrum in Bangkok sowie ein Seniorenwohnheim am Chao Phraya Fluss.
Während der COVID-19-Pandemie verbreitete Dr. Boon das Gerücht, 5 Millionen Impfdosen von Pfizer zu importieren, was jedoch nie geschah. Dies führte 2022 zu einer Geldstrafe von 2,3 Millionen Baht durch die Wertpapieraufsichtsbehörde (SEC) wegen irreführender Informationen über THG.
Die SEC bestätigte, dass die aktuellen Betrugsvorwürfe vorläufig hauptsächlich eine persönliche Angelegenheit von Dr. Boon darstellen und nicht direkt mit THG in Verbindung stehen. Es wurde auch festgestellt, dass Dr. Boon seit August 2022 nicht mehr in einer Führungskraft bei THG tätig ist.
Die öffentliche Diskussion dreht sich nun um die Frage, ob es sich bei Dr. Boons Fall um gescheiterte Geschäfte oder um direkten Betrug handelt. Führungspersönlichkeiten aus der thailändischen Wirtschaft sind skeptisch und fordern eine eingehende Prüfung der Situation.
Ein weiteres zentrales Thema ist die weit verbreitete Korruption im thailändischen Privatsektor.
Mana Nimitmongkol, Generalsekretär der Anti-Korruptionsorganisation Thailands (ACT), kritisierte die schwache Durchsetzung von Gesetzen und rief die Anti-Geldwäsche-Behörde dazu auf, verdächtige Finanztransaktionen streng zu überwachen. Der Aktionsplan zur Verbesserung der Unternehmensführung steht ahora im Fokus der Öffentlichkeit.