In einem beunruhigenden Vorfall sind in Queensland, Australien, Hunderte Proben gefährlicher Virusarten aus einem Virologielabor verschwunden. Nach Berichten ausländischer Nachrichtenagenturen hat die australische Regierung die Gesundheitsbehörde von Queensland beauftragt, eine umfassende Untersuchung des Vorfalls einzuleiten.
Dieser schwerwiegende Verstoß gegen die Biosicherheitsmaßnahmen könnte weitreichende Konsequenzen haben, insbesondere im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit. Der Regierungsbeamte von Queensland gab am letzten Montag bekannt, dass insgesamt 323 Fläschchen mit tödlichen Viren aus dem Labor der Gesundheitsbehörde verschwunden sind.
Dieser Vorfall ereignete sich bereits im Jahr 2021, wurde jedoch erst im August 2023 öffentlich bestätigt. Beamte vermuten, dass die Virusproben infolge eines Gefrierschrankbruchs verloren gingen.
Zu den vermissten Virusproben zählen das Hendra-Virus, das Lyssavirus und das Hantavirus. Das Hendra-Virus, das ausschließlich in Australien vorkommt, wird von Tieren auf Menschen übertragen und hat eine alarmierende Sterblichkeitsrate von 57 %.
Es wurde erstmals 1994 entdeckt, als es in einer Pferdepopulation auftrat und auch Menschen betraf. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stammt das Virus von Flughunden. Das Hantavirus, das ebenfalls von Tieren, insbesondere von Mäusen, übertragen wird, kann beim Menschen eine gefährliche Pneumonie hervorrufen.
Die Symptome können Fieber, Schüttelfrost sowie Atemprobleme umfassen und die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 38 %, so die CDC. Das Lyssavirus, bekannt dafür, Tollwut zu verursachen, kann sowohl Menschen als auch andere Säugetiere infizieren.
Jährlich sterben etwa 59.000 Menschen an den Folgen einer Tollwutinfektion. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass die verschwundenen Virusproben ein Risiko für die Öffentlichkeit darstellen.
Die Behörden von Queensland haben jedoch erklärt, dass diese Proben theoretisch zur Herstellung biologischer Waffen verwendet werden könnten. Experten warnen, dass dies auch Fragen zur Sicherheit der Biolabore und zum Umgang mit gefährlichen Materialien aufwirft.
Die laufende Untersuchung soll klären, ob die Proben gestohlen oder vernichtet wurden. In Anbetracht der potenziellen Gefahren ist es unerlässlich, dass die Öffentlichkeit über den Stand der Ermittlungen informiert wird.
Die australische Regierung steht vor der Herausforderung, die Sicherheit in den Biolaboren zu gewährleisten und das Vertrauen der Bevölkerung zu bewahren.