In der thailändischen Provinz Chanthaburi hat ein tragischer Fall von Callcenter-Betrug zu einem schockierenden Ende geführt. Ein 71-jähriger Mann, Preechakorn (Nachname nicht genannt), wurde tot in seinem Haus in Tha Chang, Bezirk Mueang, aufgefunden, nachdem er Opfer eines perfiden Betrugs geworden war.
Die örtliche Polizei und Ermittler berichten, dass Preechakorn durch Erhängen gestorben ist — ein verzweifelter Akt nach dem Verlust seiner Ersparnisse an eine Callcenter-Bande.
Preechakorn, ein ehemaliger Angestellter eines Staatsunternehmens, war vor etwa einem Jahr von Phuket nach Chanthaburi gezogen. Nach der Trennung von seiner Frau brachte er rund 100.000 Baht (etwa 2.840 US-Dollar) mit, die er in ein ruhiges Leben investieren wollte.
Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Vor etwa zwei Monaten fiel er auf einen Betrug herein, bei dem er 20.000 Baht (ca. 570 US-Dollar) an eine skrupellose Callcenter-Bande verlor.
Am 10. August um 21 Uhr erhielt die Polizei einen Anruf über eine verstorbene Person in Tha Chang. Vor Ort fanden sie die Leiche von Preechakorn sowie einen handgeschriebenen, vierseitigen Abschiedsbrief, der an seine Familie und Nachbarn gerichtet war. In dem Brief drückte er seine letzten Wünsche aus, bat um eine bescheidene Beerdigung und dankte seinen Lieben.
Der Betrug begann, wie viele andere auch, mit dem Versprechen schneller Gewinne. Preechakorn wurde dazu verleitet, in ein scheinbar lukratives Bekleidungsgeschäft zu investieren.
Der Besitzer eines nahegelegenen Nudelgeschäfts erzählte später, dass Preechakorn ihn um Hilfe bei einer Banküberweisung gebeten hatte, da er den Vorgang nicht verstand.
Der Ladenbesitzer bemerkte, dass die Webseite des angeblichen Bekleidungsgeschäfts auffällig verdächtig aussah, da sie Avatare anstelle von echten Fotos verwendete. Er warnte Preechakorn, doch dieser vertraute den Betrügern bereits.
Am 4. August, nur wenige Tage vor seinem Tod, vertraute sich Preechakorn dem Ladenbesitzer an und gestand, dass er von der Bande betrogen worden war. Er war tief erschüttert und erzählte, dass er 20.000 Baht verloren hatte — eine Summe, die für ihn, besonders in seiner schwierigen finanziellen Lage, enorm war. Diese Belastung, kombiniert mit familiären Problemen und der Trennung von seiner Frau, trieb ihn schließlich in die Verzweiflung.
Seinen Nachbarn gegenüber äußerte Preechakorn am Morgen des 9. August, dass es sein Geburtstag sei und dies seine letzte Mahlzeit sein solle. Am nächsten Morgen blieb seine Tür verschlossen, und als die besorgten Nachbarn durch die Hintertür eintraten, fanden sie ihn leblos vor.
Dieser Fall wirft ein grelles Licht auf die Gefahren von Callcenter-Betrug, der in Thailand weiterhin viele Menschenleben fordert. Die thailändische Polizei und gemeinnützige Organisationen appellieren an die Bevölkerung, wachsam zu sein und sich im Falle von Verdachtsmomenten sofort an die Behörden zu wenden.
Für Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind oder sich in einer emotionalen Notlage befinden, bieten die Samaritans of Thailand und die thailändische Hotline für psychische Gesundheit Unterstützung rund um die Uhr an. Es ist wichtig, in solchen schweren Zeiten nicht zu schweigen, sondern Hilfe zu suchen.
Foto: KhaoSod