Bangkok — Thailand sollte den Einsatz verschiedener wirtschaftlicher Instrumente in Betracht ziehen, um die Kohlendioxidemissionen langfristig einzudämmen, so Deloitte Thailand. Zu diesen Instrumenten könnte eine Kohlendioxidemissionssteuer oder ‑gebühr gehören, die von Herstellern erhoben wird, die Fabriken betreiben, die Kohlendioxid ausstoßen.
Dies könnte eine entscheidende Maßnahme für Thailand sein, um den Übergang zu sauberer Energie zu unterstützen, sagte Bordin Vongvitayapirom, Senior Manager für Nachhaltigkeit und Klima im Kompetenzzentrum von Deloitte Thailand. Er verwies auf die EU, die seit dem 1. Oktober ihren Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) eingeführt hat.
In der Übergangsphase des CBAM müssen Importeure von Eisen und Stahl, Aluminium, Zement, Düngemitteln, Elektrizität und Wasserstoff die in ihren Importen enthaltenen Treibhausgasemissionen angeben, ohne finanzielle Zahlungen oder Anpassungen leisten zu müssen. Die Importeure sollen ab dem 1. Januar 2026 eine Abgabe für CBAM-Zertifikate zahlen.
Bordin schlug vor, dass die politischen Entscheidungsträger auch finanzielle Hilfen für Hersteller in bestimmten Branchen in Betracht ziehen sollten, um sie bei der Umstellung auf eine umweltfreundlichere Produktion zu unterstützen.
In Südkorea benötigen die Stahlproduzenten eine enorme Geldsumme, um ihr Herstellungsverfahren umzustellen und die kohlebefeuerten Hochöfen durch Elektroöfen zu ersetzen. Die koreanische Regierung beschloss, Mittel zur Unterstützung dieser Umstellung bereitzustellen.
Dies kann ein Modell für die Ausarbeitung von Energieplänen in Thailand sein, sagte er. Herr Bordin sprach auf einem Webinar mit dem Titel “Thailand Business Transition for Future Energy Ambition 2023”, das von Deloitte Thailand organisiert wurde.
Das Unternehmen veröffentlichte seine jüngste Umfrage zur Einstellung der Unternehmen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie zu den Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Befragt wurden 57 Unternehmen aus verschiedenen Branchen, darunter Konsumgüter, Energie, Finanzen, Biowissenschaften und Gesundheitswesen.
Rund 41 % der Unternehmen gaben an, dass der Einfluss der internationalen Politik eine wichtige Triebkraft für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist, während 36 % die Auswirkungen der nationalen Politik hervorhoben.
Auf die Frage nach den Herausforderungen bei der Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaziele nannten 75 % der befragten Unternehmen in erster Linie nicht-monetäre Herausforderungen und weniger finanzielle Hindernisse.
Unter den nicht-monetären Herausforderungen steht die Schwierigkeit, Emissionsdaten über die gesamte Lieferkette hinweg zu erfassen und zu verfolgen, bei 50 % der Befragten an erster Stelle.
60 % der Unternehmen, die sich mit monetären Herausforderungen konfrontiert sehen, wiesen auf die hohen Investitionskosten hin, die mit Initiativen zum Klimawandel verbunden sind.