Bangkok — Eine kürzlich von der Fakultät für Handel und Rechnungswesen der Chulalongkorn-Universität durchgeführte Umfrage hat eine erschreckende Wahrheit ans Licht gebracht: 50 % der Thailänder im arbeitsfähigen Alter sind finanziell nicht auf den Ruhestand vorbereitet. Die Folgen sind verheerend, denn Experten warnen vor den bevorstehenden Herausforderungen, denen sich die alternde Bevölkerung des Landes gegenübersieht.
Die Umfrage, an der landesweit 2.400 Personen teilnahmen, ergab, dass nur 49,3 % der Befragten finanziell auf ihre goldenen Jahre vorbereitet sind. Professor Wilert Puriwat, Dekan der Fakultät für Handel und Rechnungswesen, schlug am 18. Dezember Alarm und betonte, dass die Regierung dringend eingreifen müsse, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Finanzplanung, Investitionen und Sparen zu stärken.
“So ist etwa die Hälfte der Menschen nicht darauf vorbereitet, im Rentenalter nicht mehr zu arbeiten. Darüber hinaus haben Senioren oft höhere Ausgaben für medizinische Behandlungen, wodurch sie in finanzielle Not geraten.”
Auf dem Forum “National Policy for Financial Readiness” (Nationale Politik für finanzielle Bereitschaft) sprach Professor Wilert das kritische Thema an und forderte die Regierung auf, die Politik anzupassen, um den Herausforderungen des unvermeidlichen Übergangs Thailands in eine alternde Gesellschaft zu begegnen. Er empfahl unter anderem, den Schwerpunkt strategisch auf die öffentliche Bildung im Bereich der Finanzplanung und ‑anlage, die Verbesserung der finanziellen Fähigkeiten und die Förderung einer Sparkultur zu legen.
Trotz der düsteren Ergebnisse gab der Dekan der Fakultät einen Hoffnungsschimmer: Der Prozentsatz der finanziell gut vorbereiteten Personen sei im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage aus dem Jahr 2021 leicht gestiegen. Diese Verbesserung deutet auf einen insgesamt besseren finanziellen Status der thailändischen Bevölkerung hin, berichtet The Nation.
Santitarn Sathirathai, ein prominentes Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der thailändischen Zentralbank, wies auf dem Forum auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin: die Notwendigkeit, dass alle Thailänder ihre Kenntnisse im digitalen Bankwesen verbessern.
“Da die Umstellung auf digitales Banking unvermeidlich ist, führen die Regierung und die entsprechenden Behörden Maßnahmen ein, um die Fähigkeiten der Menschen im digitalen Banking zu verbessern und die Sicherheit gegen Cyber-Bedrohungen zu erhöhen.
In diesem Zusammenhang hat das Verteidigungsministerium eine Initiative zur Verschlankung des thailändischen Militärs eingeleitet und vorgeschlagen, 600 Millionen Baht aus dem zentralen Haushalt bereitzustellen, um in den nächsten drei Jahren eine Vorruhestandsregelung einzuführen.