In einem bedeutenden Schritt zur Förderung der thailändischen Wirtschaft hat Finanzminister Pichai Chunhavajira am 16. Dezember 2024 einen umfassenden Steuerreformplan vorgestellt. Dieser wurde während des Sustainability Forums 2025 präsentiert und zielt darauf ab, die Staatseinnahmen zu erhöhen und die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig zu fördern.
Ein zentrales Element des Plans ist die Senkung der Körperschaftssteuer von derzeit 20% auf 15%, was den internationalen OECD-Benchmarks entspricht. Außerdem wird eine mögliche Reduzierung der Einkommenssteuerobergrenze von 35% diskutiert.
Finanzminister Chunhavajira betont, dass diese Maßnahmen darauf abzielen, internationale Talente nach Thailand zu ziehen und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken.
Jedoch steht die vorgeschlagene Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7% auf bis zu 15% stark in der Kritik. Die öffentliche Reaktion auf diese Maßnahme war überwiegend negativ, da Kritiker, darunter der prominente Ökonom Athiphat Muthitacharoen, warnen, dass einkommensschwache Familien durch steigende Lebenshaltungskosten überproportional belastet werden.
In Angesicht dieser Bedenken hat Premierministerin Paetongtarn Shinawatra bereits reagiert und sich von der Mehrwertsteuererhöhung distanziert. Sie deutete an, dass die Umsetzung dieser Maßnahme möglicherweise nicht erfolgen wird, was bei der Bevölkerung auf Erleichterung stieß.
Die finanziellen Herausforderungen des Landes sind unübersehbar. Die Zinsen für Staatsschulden könnten bereits 14% der Staatseinnahmen erreichen. Vor diesem Hintergrund fordert Athiphat Muthitacharoen eine umfassende und gerechte Steuerreform, die den Druck auf die Arbeitnehmer verringert.
Er hebt hervor, dass die Steuerlast vor allem von den Angestellten getragen wird, obwohl nur ein kleiner Teil der Bevölkerung aktiv zur Steuerbasis beiträgt.
Trotz des Widerstands gegen die Mehrwertsteuererhöhung erfreut sich die Idee, die Körperschaftssteuer zu senken, großer Unterstützung unter den Unternehmensführern, wie Sanan Angubolkul.
Diese sehen in der Senkung der Unternehmenssteuern eine Chance zur Wiederbelebung der Beschäftigung und zur Reduzierung der Betriebskosten.
Allerdings gibt es auch innerhalb der Wirtschaft Bedenken
Branchenvertreter warnen vor den potenziellen Folgen steigender Produktionskosten, die durch Änderungen der Mehrwertsteuer entstehen könnten.
Die Diskussion über den Steuerreformplan konzentriert sich daher darauf, ein faireres und nachhaltigeres Steuersystem zu schaffen, das den unterschiedlichen Bedürfnissen der thailändischen Wirtschaft Rechnung trägt und gleichzeitig auf globaler Ebene wettbewerbsfähig bleibt.
Der Vorschlag von Finanzminister Chunhavajira ist somit Teil eines komplexen Diskurses über die wirtschaftliche Zukunft Thailands und wird sicherlich auch in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin für Diskussionen sorgen.