Bangkok — Der thailändische Premierminister Srettha Thavisin hat Gerüchte dementiert, wonach chinesische Polizisten an den touristischen Hotspots des Landes patrouillieren sollen. Diese Klarstellung erfolgt vor dem Hintergrund der jüngsten Aufregung, die durch Äußerungen der thailändischen Fremdenverkehrsbehörde (TAT) über eine solche Vereinbarung ausgelöst worden war.
Premierminister Srettha erklärte während eines Besuchs in San Francisco, dass das Interesse des Landes einzig und allein darin bestehe, mit der chinesischen Polizei zusammenzuarbeiten, um Informationen über mögliche kriminelle Netzwerke in Thailand auszutauschen. Damit soll das Vertrauen der chinesischen Touristen in Thailand gestärkt werden. Der 61-jährige thailändische Premierminister erklärte kategorisch, dass kein chinesisches Polizeipersonal in Thailand stationiert werden würde.
Auch Torsak Sukvimol, der nationale Polizeichef, schloss sich der Meinung des in Bangkok geborenen Premierministers an und bekräftigte, dass sich die Zusammenarbeit nicht auf Polizeistreifen erstrecken werde.
Die Kontroverse wurde durch die Erklärung des TAT-Gouverneurs Thapanee Kiatphaibool am Sonntag ausgelöst, in der er erwähnte, dass zwischen Thailand und China Gespräche über ein gemeinsames Patrouillenprogramm geführt würden. Diese Ankündigung führte zu einer Welle der Besorgnis bei den Anwohnern über die Souveränität des Landes.
Der thailändische Premierminister, der sich derzeit in San Francisco auf dem Forum der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) aufhält, führte den Aufruhr auf ein Kommunikationsversehen zurück.
Thailand bemüht sich um die Wiederbelebung seines Tourismussektors, der ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum ist. Vor der Pandemie machten chinesische Touristen den Großteil der ausländischen Ankünfte aus.
Um den Sektor anzukurbeln, hob die neue Regierung im September die Visumspflicht für chinesische Reisende für fünf Monate auf. Diese Befreiung wurde in diesem Monat auf indische und taiwanesische Reisende ausgeweitet und wird bis Mai nächsten Jahres gelten.
Offiziellen Angaben zufolge beläuft sich die Zahl der chinesischen Touristen in diesem Jahr auf 2,8 Millionen, was immer noch unter dem Jahresziel der Regierung von 4 bis 4,4 Millionen liegt.
Berichten zufolge plante der thailändische Premierminister gestern, die chinesische Polizei zu bitten, sich an Patrouillen an mehreren Touristenattraktionen in Thailand zu beteiligen, um das Vertrauen der Touristen aus der Volksrepublik China zu gewinnen.