Thailand steht vor einem bedeutenden Wandel im Glücksspielsektor: Das Finanzministerium hat einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Casinos in Unterhaltungskomplexen fertiggestellt. Dieser Entwurf, der bald der Öffentlichkeit zur Prüfung vorgestellt wird, könnte weitreichende Änderungen für die Branche bedeuten und die Tourismuswirtschaft des Landes erheblich beeinflussen.
Der stellvertretende Premierminister und Handelsminister Phumtham Wechayachai hat angekündigt, dass im Regierungsgebäude ein wichtiges Treffen mit Parteiführern und Vertretern der Koalitionsparteien geplant ist. Im Mittelpunkt dieses Treffens wird der neue Gesetzentwurf zum Unterhaltungskomplex stehen, der Regeln für die Casino-Industrie festlegen soll.
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass Unterhaltungskomplexe mit integrierten Casinos in Thailand legal betrieben werden dürfen. Um einen solchen Komplex zu betreiben, wird eine Lizenz benötigt, die bis zu 30 Jahre gültig ist.
Die Kosten für diese Lizenz umfassen eine Registrierungsgebühr von 5 Milliarden Baht sowie eine jährliche Gebühr von 1 Milliarde Baht. Zudem wird der Komplex alle fünf Jahre überprüft, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gesetzentwurfs ist die Altersbeschränkung: Personen unter 20 Jahren wird der Zutritt zu den Casinos verwehrt.
Während Ausländer freien Zugang erhalten, müssen thailändische Bürger eine Eintrittsgebühr von 5.000 Baht zahlen. Zudem wird ein politisches Gremium unter dem Vorsitz des Premierministers eingerichtet, um die spezifischen Regeln für diese Glücksspielkomplexe festzulegen.
Der Gesetzesentwurf erkennt die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile der Unterhaltungskomplexe an, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Tourismusbranche in Thailands Wirtschaft. Die Errichtung solcher Komplexe könnte die Einnahmen aus dem Tourismus erheblich steigern und somit zur wirtschaftlichen Stabilität des Landes beitragen.
Laut dem Gesetzesentwurf könnte Thailand durch die Legalisierung von Casinos einen bedeutenden Teil des weltweiten Casino-Marktes erschließen. Der globale Geschäftswert der Casino-basierten Unterhaltungskomplexe betrug 2022 etwa 1,5 Billionen US-Dollar und wird bis 2028 auf 2,2 Billionen US-Dollar anwachsen. Thailand wird ermutigt, seine Bemühungen zu beschleunigen, um von diesem Wachstum zu profitieren, insbesondere im Vergleich zu ähnlichen Projekten in Japan.
Fünf Standorte werden für die geplanten Unterhaltungskomplexe in Betracht gezogen: Zwei in Bangkok sowie je einer im Eastern Economic Corridor, Chiang Mai und Phuket. Schätzungen zufolge könnten die Projekte im ersten Jahr 12 Milliarden Baht an Steuereinnahmen für Thailand generieren.
Jedoch gibt es auch kritische Stimmen. Pariyes Angkurakitti, ein Sprecher der oppositionellen Thai Sang Thai Party, äußerte Bedenken hinsichtlich der potenziellen Herausforderungen bei der Regulierung der Branche. Er warnt vor möglichen Problemen bei der Durchsetzung der Gesetze und der Strafverfolgung.
In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie Thailand die Balance zwischen den wirtschaftlichen Vorteilen und den regulatorischen Herausforderungen finden wird. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Diskussionen rund um den Gesetzentwurf entwickeln und welche Auswirkungen dies auf die thailändische Wirtschaft und Gesellschaft haben wird.