Der thailändische Verband der Hanf- und Cannabisindustrie hat wegen der möglichen Neueinstufung von Cannabis und Hanf als Betäubungsmittelpflanzen die Alarmglocken läuten lassen.
Die umstrittene Entscheidung der Regierung könnte dazu führen, dass die Betreiber der Branche Verluste in Höhe von insgesamt 10 Milliarden Baht erleiden.
CBD oder Cannabidiol, eine medizinisch nützliche Verbindung, die sowohl in Cannabis als auch in Hanf vorkommt, hat einen enormen Popularitätsschub erfahren, wobei die Zahl der registrierten Produkte allein im ersten Quartal dieses Jahres um 33 % gestiegen ist.
Dies betrifft eine breite Palette von Waren, von Nahrungsergänzungsmitteln, Ölen bis hin zu Kosmetika.
“Wenn die Regierung fortfährt, Cannabis und Hanf zu kriminalisieren, um den Missbrauch zu unterdrücken, könnten die Hersteller und Investoren dieser Produkte über 10 Milliarden Baht an Investitionen verlieren”, erklärte Tossaporn Nilkamhang, der Präsident des Verbandes.
“Darüber hinaus droht das Vertrauen der Investoren in zukünftige Projekte der Regierung zu erschüttern”.
Die vorgeschlagene Neulistung könnte auch die Hoffnungen von schätzungsweise einer Million Antragsteller zunichte machen, die sich auf die Registrierung ihrer CBD-Produkte vorbereiten.
Tossaporn fordert die Regierung auf, mit den Betreibern zusammenzuarbeiten, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die Cannabis und Hanf als neue Wirtschaftspflanzen anpreist und gleichzeitig die Kontrolle über den Drogenmissbrauch sowie den Konsum bei Kindern aufrechterhält.
Tossaporn schlägt vor, dass die Regierung anstelle einer Kriminalisierung ein Cannabis- und Hanfgesetz erlassen könnte, um den Gebrauch dieser Pflanzen zu mäßigen.
Das Gesetz sollte jedoch anerkennen, dass CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 %, der keine psychische Euphorie verursacht, nicht als Droge eingestuft werden sollten.
Nutzer nehmen weniger starke CBD-Produkte als unwirksam oder nutzlos wahr.
Cannabis wurde in Thailand nach der Legalitätsgenehmigung im Juni 2022 entkriminalisiert, doch die Unklarheit über die Verwendungsbedingungen und Besitzgrenzen sorgt weiterhin für Diskussionen.