Thailand plant eine entscheidende Ausweitung seines Steuererleichterungsprogramms für Solarmodule auf Hausdächern, das ursprünglich für Haushalte gedacht war, und könnte bald auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) umfassen.
Diese Maßnahme ist Teil der nationalen Strategie zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Initiative zielt darauf ab, bis 2027 die Installation von Solarmodulen in 90.000 Haushalten zu unterstützen und dadurch nicht nur den Energieverbrauch zu senken, sondern auch die wirtschaftliche Resilienz des Landes zu stärken.
Steuererleichterungen für Haushalte — Ein Schritt in Richtung nachhaltiger Energie
Das Steuererleichterungsprogramm der thailändischen Regierung bietet Haushalten, die Solarmodule mit einer Stromerzeugungskapazität von weniger als 10 Kilowatt und einem Preis von unter 200.000 Baht erwerben, attraktive finanzielle Anreize.
Dieses Programm, das von diesem Jahr bis 2027 laufen soll, wurde entwickelt, um die Nutzung sauberer Energien im Land signifikant zu steigern. Ziel ist es, durch steuerliche Anreize den Kauf und die Installation von Solarmodulen zu fördern, wodurch Haushalte nicht nur ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, sondern auch ihre Stromkosten erheblich senken können.
Das Ministerium für die Entwicklung und Effizienz alternativer Energien hat bekannt gegeben, dass die endgültige Genehmigung des Programms in der zweiten Jahreshälfte erfolgen soll. Dieser Schritt wird als Schlüsselmaßnahme gesehen, um die ehrgeizigen Ziele des nationalen Energieentwicklungsplans zu erreichen, der darauf abzielt, den Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromversorgung bis 2037 auf 51 Prozent oder 73,2 Gigawatt zu erhöhen.
Ausweitung auf KMU — Ein notwendiger Schritt für wirtschaftliches Wachstum
Nipon Ketjoy, ein prominentes Mitglied der IEEE Power and Energy Society und Direktor der School of Renewable Energy and Smart Grid Technology an der Naresuan University, hat die Regierung dazu aufgerufen, das Steuererleichterungsprogramm auch auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auszuweiten.
Er betonte, dass Stromrechnungen einen bedeutenden Teil der Betriebskosten von KMU ausmachen und dass die Einbeziehung dieser Unternehmen in das Programm nicht nur deren finanzielle Belastung mindern, sondern auch deren Wettbewerbsfähigkeit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stärken könnte.
„Stromkosten sind ein wesentlicher Bestandteil der Betriebsausgaben von KMU. Die Regierung sollte ihre Teilnahme an den Steuererleichterungen nicht ignorieren, um ihnen zu helfen, ihre Energiekosten zu senken und gleichzeitig zum Wirtschaftswachstum beizutragen“, sagte Nipon.
Er wies darauf hin, dass einige KMU sich zwar Solarstromtechnologie leisten können, viele jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Eine Ausweitung des Programms könnte diesen Unternehmen helfen, besser mit den Energiekosten zurechtzukommen, was letztlich zu ihrem Wachstum und zu höheren Steuereinnahmen für den Staat führen könnte.
Nationale Strategie für erneuerbare Energien — Die Zukunft der Energieversorgung
Der nationale Energieentwicklungsplan Thailands für 2024, der voraussichtlich im nächsten Monat genehmigt wird, unterstreicht die Bedeutung erneuerbarer Energien für die Zukunft des Landes. Während im letzten Jahr nur 20 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen stammten, ist das Ziel, diesen Anteil bis 2037 mehr als zu verdoppeln.
Diese Vision wird durch Programme wie die geplanten Steuererleichterungen für Solarmodule unterstützt, die nicht nur die Energiekosten für Haushalte und Unternehmen senken sollen, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.
Das Steuererleichterungsprogramm, das mit einem Budget von 20,2 Milliarden Baht ausgestattet ist, soll nach Angaben des Ministeriums für alternative Energien den jährlichen Stromverbrauch um 585 Millionen Kilowattstunden reduzieren.
Dies stellt einen bedeutenden Beitrag zur Verringerung des nationalen Energieverbrauchs dar und unterstützt gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung und den Übergang zu einer grünen Wirtschaft.
Entscheidung liegt bei der Regierung — Ein Aufruf zum Handeln
Die endgültige Entscheidung, ob das Programm angepasst wird, um auch KMU zu umfassen, liegt nun in den Händen von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra und ihrem Kabinett. Experten wie Nipon Ketjoy drängen darauf, diese Gelegenheit zu nutzen, um die thailändische Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen.
Die Kombination aus Steueranreizen, Unterstützung für KMU und einer klaren nationalen Strategie für erneuerbare Energien könnte Thailand zu einem Vorreiter in der Nutzung sauberer Energien in der Region machen.
Die Erweiterung des Steuererleichterungsprogramms für Solarmodule auf KMU wäre ein wegweisender Schritt, der nicht nur die wirtschaftliche Resilienz kleiner Unternehmen stärkt, sondern auch die Umwelt schützt und die Ziele des nationalen Energieentwicklungsplans unterstützt. Thailand steht damit an einem entscheidenden Wendepunkt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Zukunft.