In einem beispiellosen politischen Drama fordern vierzig ehemalige Senatoren den Rücktritt von Premierminister Srettha Thavisin.
Der Grund: Die Ernennung des ehemaligen Sträflings Pichit Chuenban zum Kabinettsminister. Diese Entscheidung stößt auf scharfe Kritik und stellt die Integrität der thailändischen Regierung in Frage.
Srettha Thavisin unter Druck wegen Kabinettswahl*
Die Kontroverse entfachte, als der Premierminister den ehemaligen Häftling Pichit Chuenban in sein Kabinett aufnahm. Pichit, der 2008 wegen Missachtung des Gerichts zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, ist laut den ehemaligen Senatoren keine geeignete Person für ein solches Amt. Die Kritiker, darunter prominente Politiker wie Somchai Swangkarn, fordern nun Konsequenzen für diese umstrittene Entscheidung.
Verfassungsgericht soll über Sretthas Schicksal entscheiden*
Somchai Swangkarn und seine Mitstreiter arbeiten derzeit an einem schriftlichen Schlussplädoyer, das sie dem Verfassungsgericht vorlegen wollen. Ziel ist es, Premierminister Srettha zur Rechenschaft zu ziehen. „Wir werden unser Plädoyer bis Ende des Monats einreichen“, erklärte Somchai. Das Verfassungsgericht soll prüfen, ob Srettha die Verfassung durch die Ernennung von Pichit Chuenban verletzt hat.
Unstimmigkeiten in der Anfrage des Kabinettssekretariats
Ein wesentlicher Kritikpunkt der Senatoren sind die Unstimmigkeiten in der Anfrage des Kabinettssekretariats. Somchai Swangkarn bemängelt, dass der Staatsrat nicht um seine Meinung zu den Anforderungen gemäß Abschnitt 160 (4) und (5) der Verfassung gebeten wurde.
Diese Abschnitte verlangen von Ministern, ihre moralische Integrität zu wahren und ethische Standards einzuhalten.
Die Debatte dreht sich hauptsächlich um die Frage, ob Pichit die moralischen und ethischen Standards erfüllt, die die Verfassung vorschreibt.
Während das Kabinettssekretariat behauptet, Pichit sei geeignet, da er die formalen Anforderungen erfüllt, zweifeln die ehemaligen Senatoren an seiner moralischen Integrität. „Hätte das Kabinettssekretariat den Staatsrat gefragt, ob Pichit die Anforderungen gemäß Abschnitt 160 (4) und (5) erfüllt, wäre die Antwort anders ausgefallen“, so Somchai.
Missachtung des Gerichts als Hinderungsgrund
Die Senatoren argumentieren, dass Pichits Verurteilung wegen Missachtung des Gerichts ihn disqualifiziert. 2008 wurde er verurteilt, weil er versucht hatte, Beamte des Obersten Gerichtshofs in einem Landprozess um den ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra zu bestechen. Kurz vor der Annahme des Antrags durch das Gericht trat Pichit von seinem Ministerposten zurück, was viele als taktischen Schachzug werten.
Beobachter sehen strategischen Rücktritt
Beobachter vermuten, dass Pichits Rücktritt dazu dient, Premierminister Srettha rechtliche Komplikationen zu ersparen. Das Verfassungsgericht hat zugestimmt, den Fall gegen den in Bangkok geborenen Premierminister zu hören, während der Fall gegen Pichit abgelehnt wurde, da dieser bereits zurückgetreten ist. Die Entscheidung des Gerichts wird für den 14. August erwartet.
Wichtige Entscheidung für die Zukunft der Regierung
Die bevorstehende Entscheidung des Verfassungsgerichts könnte erhebliche Auswirkungen auf die Regierung von Premierminister Srettha haben.
Sollte das Gericht zu dem Schluss kommen, dass Srettha die Verfassung verletzt hat, könnte dies zu seinem Rücktritt führen und eine politische Krise auslösen. Alle Augen sind nun auf die Richter gerichtet, deren Urteil das politische Klima in Thailand maßgeblich beeinflussen wird.
Foto: Phuket Express