Bangkok — Experten fordern Thailand auf, die Krise der Luftverschmutzung direkt anzugehen und bezeichnen sie als strukturelles Problem, das von den Bürgern selbst gelöst werden muss. Die Diskussion fand während der Veranstaltung Journey to Clean Air statt, die von den britischen und australischen Handelskammern in Bangkok organisiert wurde.
Der Diskurs befasste sich eingehend mit potenziellen Lösungen und hob die institutionellen Grenzen und die zentrale Rolle der Bürger bei der Förderung von Veränderungen hin zu einer saubereren Umwelt hervor. Der Präsident der Thailand Development Research Institute Foundation (TDRI), Nipon Poapongsakorn, betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes.
“Die Gründe für die Luftverschmutzung in Thailand sind von Ort zu Ort unterschiedlich. Wenn die Regierung also versucht, die Probleme zu lösen, muss sie sich mit den eigentlichen Ursachen befassen.”
Laut Nipon ist die Luftverschmutzung in Bangkok in erster Linie auf Verkehrsemissionen zurückzuführen, insbesondere auf Dieselmotoren und Fabriken in der Stadt. Faktoren wie anorganische Aerosole, die Verbrennung von Biomasse, ein unzureichender öffentlicher Nahverkehr und fehlende Vorschriften für die Verbrennung von Biomasse im Freien tragen ebenfalls zur Staubverschmutzung der Stadt bei.
In der nördlichen Region werden die Emissionen von Waldbränden und landwirtschaftlichen Brandrodungen, sowohl im Inland als auch im Ausland, als die Hauptverursacher angesehen. Der TDRI-Vorsitzende nannte verschiedene Faktoren, die zu diesem Problem beitragen, darunter ländliche Armut, soziale Ungleichheit, nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, begrenzte Möglichkeiten der Brandverhütung und die Ausweitung des Mais- und Zuckerrohranbaus in den Nachbarländern, berichtete die Bangkok Post.
Nipon wies auf die inkohärenten Maßnahmen der Regierungsbehörden hin, die auf einen Mangel an umfassenden Daten zurückzuführen sind.
“Die Regierung behandelt die Luftverschmutzung als eine saisonale Katastrophe und verwendet ineffektive Ansätze, um das Problem vorübergehend zu lösen, ohne die zugrunde liegenden Wurzeln anzugehen.”
Obwohl ein Gesetzentwurf zur Luftreinhaltung nach einer Klage von Bürgern aus Chiang Mai gegen die Regierung wegen Nachlässigkeit im Zusammenhang mit Smog ausgearbeitet wurde, betonte Nipon dessen Schwächen. Dem Gesetzentwurf fehle eine einheitliche Methodik zur Messung der Luftqualität, und Weenarin Lulitanonda, Mitbegründerin des Thailand Clean Air Network, argumentierte, dass er auch die Forderung der Öffentlichkeit nach einer auf den Menschenrechten basierenden Gesetzgebung vernachlässige.