Bangkok — Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) in Thailand verstärkt ihre Kampagne zum Schutz der Rechte von gefährdeten Migrantengruppen.
Das Projekt ist Teil einer regionalen Anstrengung zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitnehmerinnen und Wanderarbeiterkindern in Südostasien.
Ziel ist es, menschenwürdige Arbeit zu fördern und die Anfälligkeit der gefährdeten Gruppen zu verringern, indem die Arbeitsrechte gewährleistet und Gewalt gegen Frauen und Kinder, Menschenhandel und Schleuserkriminalität verhindert werden, so die Organisation der Vereinten Nationen.
Nach Schätzungen der IAO gibt es in Südostasien 10,6 Millionen Migranten, von denen fast die Hälfte Frauen und 1,3 Millionen Kinder sind.
Migranten, vor allem solche in Niedriglohnberufen, sind mit vielen Problemen konfrontiert, darunter Arbeitsausbeutung, Menschenhandel, Gewalt und Schikanen.
Migrantinnen landen außerdem häufiger im informellen Sektor, wo ihnen befristete Arbeitsplätze und wenig bis gar kein Sozialschutz geboten werden.
Kinder, die Arbeitsmigranten begleiten, sind einem hohen Risiko von Missbrauch, Ausbeutung und Menschenhandel ausgesetzt und haben nur unzureichenden Zugang zu Kinderschutzdiensten.
Das “Protect”-Projekt wird von vier UN-Organisationen durchgeführt: der ILO, UN Women, dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef).
Sie werden mit Interessenvertretern in vier südostasiatischen Ländern — Kambodscha, Indonesien, Malaysia und Thailand — zusammenarbeiten, um Gesetze und Politiken zu stärken, Mechanismen zum besseren Schutz der Rechte von Zielgruppen zu verbessern und den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen zu erleichtern.
Das Projekt, das bis Ende 2026 laufen soll, verfügt über ein Budget von 15 Millionen US-Dollar, zu dem die Europäische Union 14,28 Millionen US-Dollar beisteuert.
Arbeitsmigration ist ein Motor für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowohl in den Herkunfts- als auch in den Zielländern, sagte Chihoko Asada-Miyakawa, stellvertretende Generaldirektorin und Regionaldirektorin für Asien und den Pazifik bei der IAO in Bangkok.
Wenn sie richtig gehandhabt wird, können Wanderarbeitnehmer, Gemeinschaften und Arbeitgeber gleichermaßen davon profitieren.
“Migrationspolitiken und ‑ansätze müssen geschlechtergerecht und integrativer sein und den internationalen Arbeitsnormen entsprechen, wenn wir Migranten den Schutz und den Zugang zu menschenwürdiger Arbeit bieten wollen, den sie verdienen und der für die soziale Gerechtigkeit entscheidend ist”, fügte sie hinzu.