PHETCHABUN: Thailand wird in den nächsten 60 Jahren mit einem Arbeitskräftemangel konfrontiert sein, da die Zahl der älteren Menschen die der Menschen im erwerbsfähigen Alter übersteigt, wenn die sinkende Geburtenrate unkontrolliert bleibt, so der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Atchara Nithiapinyasakul.
Auf einem Seminar in Phetchabun sagte Dr. Atchara, dass im Jahr 2023 mehr als 500.000 Menschen sterben würden, während nur 480.000 Babys geboren würden. Es war das erste Mal, dass Thailand in einem Jahr mehr Todesfälle als Geburten zu verzeichnen hatte. Das bedeutet, dass in den nächsten sechs Jahrzehnten 14 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter für 18 Millionen ältere Menschen sorgen müssen.
“Stellen Sie sich vor, wir steigen in ein Flugzeug, aber es gibt keine Piloten oder Flugbegleiter, weil es an Arbeitskräften mangelt. Und wenn es in den Krankenhäusern an Ärzten und Krankenschwestern fehlt, wer kümmert sich dann um die Patienten, von denen die meisten alt sind?”
“Wenn dem Land die arbeitende Bevölkerung fehlt, wer soll dann die Steuern zahlen? Das Gesundheitsministerium muss eine Lösung finden und gleichzeitig diese Zahl der Öffentlichkeit bekannt machen, damit die Menschen entscheiden können, ob sie Kinder haben wollen oder nicht.”
Dr. Atchara verwies auf die Situation in Singapur und in Schweden. “Singapur muss Arbeitskräfte aus anderen Ländern importieren, weil die Reproduktionskampagne der Regierung nicht attraktiv genug war, um die Menschen dazu zu bewegen, mehr Kinder zu bekommen.”
“Die schwedische Regierung hingegen nutzt Anreize, um ihre Bürger zu ermutigen, schwanger zu werden, einschließlich bezahltem Mutterschaftsurlaub und Kindergeld. Diese Bemühungen haben die Geburtenrate in Schweden in den letzten zehn Jahren offensichtlich erhöht.”
In Thailand, so Dr. Atchara, seien finanzielle Probleme und ein Mangel an staatlicher Unterstützung die Hauptfaktoren, die Thais davon abhalten, Kinder zu bekommen. Sie schlug dem Ministerium vor, das Wohlfahrtssystem zu verbessern und Paaren mit Fruchtbarkeitsschwierigkeiten zu helfen.
Auch das Leihmutterschaftsgesetz sollte überarbeitet werden, um gleichgeschlechtlichen Paaren die Elternschaft durch Leihmutterschaft zu ermöglichen, sagte sie.
“Dies ist nicht nur eine Frage der Fruchtbarkeit, sondern auch der nationalen Sicherheit”, sagte sie. Die Fragen seien dem Kabinett zur Diskussion vorgelegt worden. Viele staatliche Krankenhäuser seien dabei, Fruchtbarkeitskliniken einzurichten, sagte sie.
Krankenhäuser in Phetchabun seien Vorreiter bei der intrauterinen Insemination (IUI), der klinischen Injektion von präparierten Spermien in eine Gebärmutter.
Was die In-vitro-Fertilisation (IVF) betrifft, so seien das Maharat-Krankenhaus in der Provinz Nakhon Ratchasima und das Hat Yai-Krankenhaus in der Provinz Songkhla die einzigen staatlichen Krankenhäuser, die diese Behandlung anbieten.