Bangkok — Zwei ehemalige Arbeitsminister, die zwischen 2020 und 2023 im Amt waren, und zwei hochrangige Arbeitsbeamte wurden von der Abteilung für Sonderermittlungen (DSI) und dem Büro des Generalstaatsanwalts (OAG) in die mutmaßliche Verwicklung in Menschenhandel und illegale Schmiergeldforderungen von bis zu 12.000 thailändischen Arbeitern verwickelt, die in Finnland Waldbeeren pflückten.
Eine gut informierte Quelle der DSI sagte, dass ihre Beamten und die Staatsanwälte eine gemeinsame Untersuchung durchführten, nachdem die DSI einen Bericht des Außenministeriums über das Schicksal der thailändischen Arbeiter erhalten hatte.
Da die mutmaßlichen Straftaten in Finnland begangen wurden, das nicht in den Zuständigkeitsbereich der DSI fällt, musste die DSI die Staatsanwaltschaft um Hilfe bitten, die schließlich ihr finnisches Pendant um Zusammenarbeit bei der Untersuchung des Falles nach dem Gesetz zur Bekämpfung des Menschenhandels bat. Die Beweismittel wurden anschließend nach Thailand geschickt.
Dem Untersuchungsbericht zufolge hatten ein thailändisches Arbeitsvermittlungsunternehmen und eine finnische Arbeitsagentur 12 000 thailändische Arbeiter zum Beerensammeln nach Finnland geschickt. Zusätzlich zu den Dienstleistungs- und Reisekosten wurden jedem Arbeiter 3.000 Baht als Schmiergeld für zwei ehemalige Arbeitsminister und zwei hochrangige Arbeitsbeamte in Rechnung gestellt, was sich auf insgesamt 36 Millionen Baht belief.
Der Fall wurde an die Nationale Anti-Korruptions-Kommission weitergeleitet, um rechtliche und disziplinarische Maßnahmen gegen die Beteiligten zu prüfen.