Bangkok — Thailands wachsende Biokunststoffproduktion erfordert innovative Maßnahmen des Industrieministeriums, um die Investitionen ausländischer Unternehmen anzukurbeln. Dies ist Teil der Bemühungen, das Land bis 2027 zu einem Biozentrum der ASEAN zu machen.
Der thailändische Verband der Biokunststoffindustrie (TBIA) möchte, dass die neue Regierung Maßnahmen ergreift, um die Nachfrage nach Biokunststoffen in Thailand zu steigern, sagte TBIA-Präsident Viboon Pungprasert.
“Derzeit werden etwa 90 % der Biokunststoffprodukte exportiert und nur 10 % auf dem heimischen Markt verkauft”, sagte er. “Thailand hat das Potenzial, die Produktionskapazitäten zu erhöhen, wenn die Regierung mehr Investitionen unterstützt”, fügte er hinzu.
Der TBIA ist der Ansicht, dass Unternehmen aus den USA und Europa nach neuen Investitionsmöglichkeiten in der ASEAN-Region suchen werden, da die Hersteller verstärkt an umweltfreundlichen Produkten interessiert sind, die im Rahmen der weltweiten Kampagne für ein Netto-Null-Ziel, ein Gleichgewicht zwischen Kohlendioxidemissionen und ‑absorption, gefördert werden.
Thailand ist reich an Rohstoffen, darunter Zuckerrohr und Maniok, für die Herstellung von Biokunststoffen. Das bedeutet, dass die Herstellung von Biokunststoffen landwirtschaftliche Produkte aufwerten und den Landwirten helfen kann, mehr Geld zu verdienen.
Thailand gehört zu den fünf größten Ländern der Welt, die Biokunststoffe herstellen. Zwei Unternehmen aus Europa stellen in ihren Fabriken in Map Ta Phut in der östlichen Provinz Rayong Biokunststoffe mit einer Jahreskapazität von 750.000 Tonnen und 250.000 Tonnen her.
SCG Chemicals Plc, eine Tochtergesellschaft von SCG, Thailands größtem Zementhersteller und Industriekonglomerat, gab Anfang des Jahres bekannt, dass sie sich mit dem brasilianischen Unternehmen Braskem, dem weltweit größten Hersteller von Biopolymeren, zusammengetan hat, um in Thailand eine neue Anlage zur Herstellung von biobasiertem Polyethylen, einer Art umweltfreundlichem Kunststoff, zu errichten und so die Kohlendioxidemissionen zu verringern.
Die Fabrik wird sich ebenfalls in Map Ta Phut befinden und eine Produktionskapazität von 200.000 Tonnen pro Jahr haben. PTT Global Chemical Plc und das US-amerikanische Unternehmen Cargill Inc. gründeten außerdem Natureworks, ein Joint Venture mit dem Ziel, eine Biopolymerfabrik in Nakhon Sawan zu bauen.
Nach Ansicht des TBIA wird ein verstärkter Einsatz von Biokunststoffprodukten Thailand auch dabei helfen, seinen Plastikmüll, zu dem auch Einweg-Plastiktüten gehören, besser zu bewältigen.