Bangkok — In einem schweren Vorfall wurde ein thailändisches Paar aus der Gegend von Pracha Chuen festgenommen, nachdem sie beschuldigt wurden, minderjährige Arbeiter aus dem Shan-Staat in Myanmar für Zwangsarbeit auszubeuten.
Die Festnahmen erfolgten am gestrigen Morgen, als Beamte des Department of Provincial Administration gemeinsam mit der Polizei von Pracha Chuen eine Hausdurchsuchung auf der Ngamwongwan Road im Bezirk Lak Si durchführten.
Die Beschuldigten, ein 35-jähriger Mann namens Golf und eine 33-jährige Frau, stehen unter dem Verdacht, die Minderjährigen, die im Alter zwischen 12 und 18 Jahren sind, in ihrem Lebensmittelgeschäft „Mala“ einzusetzen, das von 18:30 bis 4:00 Uhr betriebsbereit war.
Berichten zufolge hatten sie vor etwa zwei Monaten die Mutter von zwei jungen Mädchen kontaktiert und vorgegeben, Hilfe zu benötigen.
Die Mutter machte später jedoch die ernüchternde Entdeckung, dass die Handys der Mädchen beschlagnahmt worden waren, was jegliche Kontaktaufnahme unmöglich machte.
Trotz mehrmonatiger Arbeit erhielten die Mädchen nur 5.000 Baht (ca. 150 US-Dollar) als Lohn.
Besorgt um das Wohl ihrer Töchter informierte die Mutter schließlich die Polizei.
Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler sechs ausländische Arbeiter in der Unterkunft.
Außerdem wurden eine 9‑mm-Pistole, drei CO2-Waffen und die beschlagnahmten Mobiltelefone sichergestellt.
Die Kinder berichteten von grausamen Bedingungen; sie waren mit Leinen gefesselt und wurden häufig körperlich misshandelt, wenn sie die Erwartungen nicht erfüllten.
Zudem wurden sie gezwungen, sich gegen ihren Willen zu waschen, wenn sie krank waren.
Das Paar sieht sich nun zahlreichen Anklagen gegenüber, darunter Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Menschenhandel und gesetzlich verordnete sexuelle Straftaten.
Golf hat bereits ein Geständnis in einem Fall abgelegt, der mit der Anwerbung von Kindern in Verbindung steht, wie die Bangkok Post berichtete.
Die sechs betroffenen Arbeiter werden derzeit befragt, während die minderjährigen Personen in den Schutz einer Einrichtung überstellt werden, während die rechtlichen Maßnahmen eingeleitet werden.
Im Rahmen ähnlicher Ermittlungen nahm die Royal Thai Police zudem einen Studenten im dritten Jahr von einer Universität in Lamphun fest, der beschuldigt wird, minderjährige Mädchen zu sexuellen Handlungen zu verleiten und die Begegnungen online zu verkaufen.
Empörenderweise war eines der Opfer erst 12 Jahre alt, während sich unter den Käufern auch Mönche, Regierungsbeamte und andere Studenten befanden.
Dieser Vorfall wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit von Minderjährigen in Thailand auf und erfordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel und Missbrauch.