Bangkok, Thailand — Die thailändische Regierung hat neue Vorschriften erlassen, die darauf abzielen, das Problem der Trunkenheit am Steuer wirksam zu bekämpfen. Die frisch überarbeiteten Gesetze, die kürzlich im Royal Gazette veröffentlicht wurden, erlauben es den örtlichen Polizeikräften, den Alkoholgehalt von Fahrern zu bestimmen, die verdächtigt werden, unter Einfluss von Alkohol zu stehen, und die sich weigern, einen Alkoholtest durchzuführen.
Die Regelungen aktualisieren frühere Vorschriften aus den Jahren 1994 und 2017, indem sie die Möglichkeiten zur Überprüfung von Alkoholgehalt modernisieren. So können Polizeibeamte entweder direkt vor Ort Urinproben entnehmen oder die betroffenen Fahrer in ein Krankenhaus bringen, um dort eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen.
Diese Maßnahmen sollen die Effektivität der Alkoholkontrollen erheblich steigern und die Zahl der alkoholisierten Fahrten reduzieren. Wichtig ist, dass die Beamten vor der Entnahme der Urinproben das Einverständnis des Fahrers einholen müssen.
Zudem sind sie verpflichtet, einen sicheren Ort für die Probenentnahme zu wählen, um Manipulationen zu vermeiden. Die gesammelten Proben werden anschließend zur Analyse in nahegelegene Krankenhäuser geschickt.
Wer sich weiterhin weigert, einen Alkoholtest durchführen zu lassen, wird automatisch zur Blutuntersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Eine weitere bedeutende Neuerung ist, dass Fahrer, bei denen mehr als 50 Milligramm Alkohol pro 100 Milliliter Blut festgestellt werden — bei Fahrern unter 20 Jahren sogar nur 20 Milligramm — wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt werden.
Das Gesetz sieht zudem vor, dass das Verweigern einer medizinischen Untersuchung als Indiz für die Überschreitung der zulässigen Blutalkoholgrenze gewertet wird. In diesen Fällen wird der Arzt die Verweigerung dokumentieren und die Polizei informieren, sodass weitere Ermittlungen eingeleitet werden können.
Die Initiative zur Verbesserung der Verkehrssicherheit geht Hand in Hand mit der jüngsten Änderung des thailändischen Landverkehrsgesetzes, die es der Polizei erlaubt, Alkoholtests bis zu drei Stunden nach der Anhaltung eines Fahrers durchzuführen.
Karom Polpornklang, der damalige stellvertretende Sprecher der Regierung, bestätigte, dass diese neuen rechtlichen Rahmenbedingungen einen entscheidenden Fortschritt bei der Identifizierung von betrunkene Autofahrern darstellen.
Die thailändische Regierung zeigt damit klar, dass sie den Kampf gegen Alkohol am Steuer ernst nimmt und steht in einem Kampf gegen die steigenden Unfallzahlen.
Durch die Implementierung dieser strengeren Maßnahmen hofft man, die Zahl der Verkehrsunfälle, die durch Trunkenheit verursacht werden, signifikant zu senken und die Sicherheit auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.