In einer brisanten Rede hat der ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra den Schleier über die Spannungen mit General Prawit Wongsuwan gelüftet. Diese Auseinandersetzung, die vor vielen Jahren begann, hat nicht nur ihre persönliche Beziehung, sondern auch die politischen Landschaften Thailands nachhaltig geprägt.
Bei einer von der Mediengruppe The Nation veranstalteten Frage-und-Antwort-Runde teilte Thaksin mit, dass die Risse in der Beziehung zu Prawit auftraten, als dieser um Unterstützung für einen bedeutenden Posten in Thailands Antikorruptionsbehörde bat.
Thaksin erinnerte sich daran, dass er Prawit einst in der militärischen Hierarchie zum Kommandeur des Ersten Armeegebiets ernannte, was den Grundstein für Prawits spätere Karrieren legte. „Ich war es, der ihn zum Kommandeur ernannte“, erklärte Thaksin und deutete an, dass Prawit ohne seine Unterstützung nicht an die militärische Spitze gelangt wäre.
Diese erhaltene Macht nutzte Prawit schließlich, um Thaksins Regierung während des Putsches von 2006 zu stürzen, was die Beziehung der beiden Männer für immer veränderte. Im Verlauf des Gesprächs äußerte Thaksin seine Skepsis über Prawits Fähigkeit, eine Antikorruptionsbehörde zu leiten, und stellte in Frage, ob ein General die nötige Erfahrung in rechtlichen Angelegenheiten mitbringe.
Diese kritischen Äußerungen erreichten offensichtlich Prawit und sorgten für einen endgültigen Bruch zwischen den beiden. Nach seiner Rückkehr nach Thailand im August letzten Jahres hat Thaksin erklärt, dass er seitdem keinen Kontakt mehr zu Prawit hatte. „Warum sollte ich mit ihm reden wollen?“, stellte er provokant in den Raum.
Währenddessen sieht sich die Palang Pracharath-Partei, unter Prawits Führung, mit internen Problemen konfrontiert. Berichten zufolge rebellieren Abgeordnete gegen seine Führung und versuchen, die Zusammenarbeit mit der Pheu Thai-Partei neu zu gestalten.
Die Entwicklungen zwischen Thaksin und Prawit werfen nicht nur Licht auf persönliche Rivalitäten, sondern unterstreichen auch die dynamischen und oft turbulenten Verhältnisse der thailändischen Politik: eine Arena, in der Loyalitäten brüchig sind und ehemalige Verbündete zu erbitterten Feinden werden können.