Bangkok — In der thailändischen Politik könnte das Jahr 2025 von erheblichen Spannungen geprägt sein, insbesondere aufgrund der aktuellen Vorwürfe gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Thaksin steht im Verdacht, unrechtmäßigen Einfluss auf die regierende Pheu Thai Partei auszuüben, die derzeit von seiner Tochter, Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, geleitet wird.
Der Vorwurf betrifft insbesondere ein Treffen zwischen Thaksin und Mitgliedern der Pheu Thai sowie früheren Koalitionspartnern am 14. August, dem Tag, an dem der ehemalige Premierminister Srettha Thavisin vom Verfassungsgericht abgesetzt wurde. Sollten die Vorwürfe zutreffen, könnte dies schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen, einschließlich der möglichen Auflösung der Pheu Thai Partei.
Die Election Commission (EC) untersucht bereits verschiedene Petitionen, die von Politikern wie Warong Dechgitvigrom und Ruangkrai Leekitwattana eingereicht wurden. Die Beweislage umfasst unter anderem Interviews, die Thaksin zu den politischen Entscheidungen der Pheu Thai gegeben hat, welche ungeplant von der Koalition übernommen wurden.
Politikexperte Wanwichit Boonprong von der Rangsit Universität äußert die Meinung, dass die Pheu Thai das Hauptziel für mögliche Auflösungen sein könnte, während andere Koalitionspartner voraussichtlich verschont bleiben würden, um einem größeren politischen Krisenszenario zu entgehen.
Interessanterweise könnte der jüngste Nominierungsprozess für einen neuen Ministerpräsidenten, bei dem Thaksin Chaikasem Nitisiri empfahl, darauf hindeuten, dass eine Manipulation durch Thaksin in der Pheu Thai vollzogen wurde.
Jade Donavanik, ein prominenter Rechtswissenschaftler, warnt davor, dass die Koalitionsparteien, falls sie von der EC verschont bleiben, gegen Pheu Thai aussagen könnten. Dies könnte ihnen eine Gelegenheit bieten, sich von Thaksins Einfluss zu distanzieren, insbesondere nachdem der ehemalige Premierminister in einer vergangenen Pheu Thai Seminarveranstaltung scharfe Kritik an einigen Koalitionsvertretern geübt hatte.
Trotz der gegenwärtigen Turbulenzen hält Thanaporn Sriyakul, Direktor des Political and Public Policy Analysis Institute, die Vorwürfe gegen Thaksin für weniger gravierend im Vergleich zu vorherigen politischen Skandalen. Er verweist auf eine frühere Klage gegen Thaksin, die gescheitert ist, und äußert, dass die Vorwürfe um seinen Einfluss auf die Pheu Thai Partei im Kontext seiner politischen Geschichte weniger schwerwiegend erscheinen.
Das politische Feld in Thailand bleibt angespannt, und die Entwicklungen rund um die Pheu Thai Partei werden mit Argusaugen verfolgt. Thaksin Shinawatra, der in der politischen Landschaft Thailands nach wie vor aktiv ist, könnte, je nach Ausgang der laufenden Untersuchungen, einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft der Partei und die thailändische Politik insgesamt haben.
Ein gewisses Maß an Vorhersehbarkeit bleibt erhalten, während die politischen Akteure darauf warten, wie sich die Ereignisse im Jahr 2025 entfalten werden.