Die thailändische Regierung plant, einen wegweisenden Gesetzentwurf einzureichen, der die Einbeziehung von Grab-Fahrern und Sexarbeitern in ein neues Sozialsystem vorsieht, das Freiberufler stärker unterstützen soll.
Dieser Schritt, der in den kommenden Monaten dem Parlament vorgelegt werden soll, ist Teil der umfassenden Bemühungen der von Pheu Thai geführten Regierung, die Steuerbasis zu erweitern und Rechtsschutz für Millionen von formlos Beschäftigten zu schaffen.
Tourismus- und Sportminister Surawong Thienthong hat am Montag angekündigt, die Gespräche mit verschiedenen Interessengruppen aufzunehmen, um die Herausforderungen und Bedürfnisse der Freiberufler zu erörtern.
Das Ziel ist es, ein System zu entwickeln, das den Zugang zu Sozialleistungen wie medizinischer Versorgung und anderen wichtigen Unterstützungsangeboten für diese oft übersehenen Berufsgruppen sicherstellt.
Besonders im Fokus stehen die Sexarbeiter, die sich in einer komplexen Lage befinden
Während einige männliche Beschäftigte anonym bleiben wollen, fordern weibliche Vertretungsgruppen eine Legalisierung und damit verbundenen rechtlichen Schutz. Der zentrale Diskussionspunkt ist die Definition von Freiberuflern, insbesondere in einer Branche, die traditionell in der Grauzone agiert. Umso wichtiger ist es, einen Rechtsrahmen zu schaffen, der sowohl Schutz als auch Anonymität gewährleisten kann.
Dieser Vorstoß zur Integration der Freiberufler in das Sozialversicherungssystem wird jedoch nicht ohne Herausforderungen sein. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und das Risiko von Stigmatisierung könnten viele daran hindern, sich bei der neuen Regelung anzumelden.
Viele Sexarbeiter befürchten rechtliche Konsequenzen, da die Prostitution in Thailand weiterhin illegal ist und sie sich dadurch in ein rechtliches Dilemma manövrieren könnten. Zusätzlich wird die Regierung mit einem Pressing Problem konfrontiert — der alternden Bevölkerung und der Überlastung des Sozialversicherungssystems.
Der Sozialversicherungsfonds steht unter Druck, da nur ein Viertel der Arbeitnehmer in Thailand Beiträge einzahlt. Angesichts der demografischen Herausforderungen wird die Notwendigkeit, auch Freiberufler in das System zu integrieren, dringlicher denn je.
Die Debatte über die Legalisierung der Sexarbeit bleibt umstritten
Während der Wunsch nach rechtlichem Schutz wächst, gibt es erhebliche Meinungsverschiedenheiten über die vollständige Anerkennung dieser Branche. Während in Deutschland die Prostitution legal geregelt ist, zeigt die thailändische Diskussion klare Gräben zwischen verschiedenen Interessengruppen auf: Feministische Bewegungen und traditionelle Werte stehen dem Wunsch nach rechtlicher Gleichstellung gegenüber.
Die nächsten Schritte werden entscheidend sein
Die Regierung plant, in der kommenden Parlamentssitzung einen detaillierten Gesetzentwurf zu präsentieren. Abgestimmte Beiträge der verschiedenen Freiberuflergruppen werden in die Ausarbeitung einfließen. Der Gesetzentwurf könnte große Zustimmung unter den Betroffenen finden, welche seit Langem auf rechtlichen und sozialen Schutz hoffen.
Bei der Umsetzung wird es entscheidend sein, die Balance zwischen notwendigem Schutz und der Wahrung von Anonymität zu finden, um die Rechte und Interessen aller Freiberufler, insbesondere der Sexarbeiter, zu sichern. Die bevorstehenden politischen Schlüsselmomente könnten die Zukunft der Beschäftigen in Thailand grundlegend verändern.