Die thailändische Regierung hat kürzlich neue Steueranreize eingeführt, um den Tourismus in den weniger frequentierten Nebenprovinzen des Landes anzukurbeln. Trotz dieser Maßnahmen zeigen sich die Hoteliers skeptisch.
Laut einer aktuellen Umfrage der Thai Hotels Association (THA) in Zusammenarbeit mit der Bank of Thailand, erwarten 50 % der befragten Hotelbetreiber lediglich eine Einkommenssteigerung von rund 5 % durch die neuen Steuererleichterungen. Der Großteil der übrigen Befragten geht sogar davon aus, dass die Erhöhung nicht mehr als 10 % betragen wird.
Thienprasit Chaiyapatranun, Präsident der THA, hat auf ein kritisches Problem hingewiesen, das bei der Entwicklung der neuen Steuerpolitik offensichtlich nicht ausreichend berücksichtigt wurde: den chronischen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.
Rund 40 % der befragten Hotelbetreiber berichten von erheblichen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachpersonal. Thienprasit warnt davor, dass die positiven Effekte der Steueranreize ohne gezielte Maßnahmen zur Behebung des Arbeitskräftemangels minim bleiben könnten.
Die Umfrage enthüllte zudem, dass 70 % der Hotel-Einnahmen von internationalen Touristen stammen, während der Anteil des Geschäftsreisemarktsegments, bekannt als MICE (Meetings, Incentives, Conferences, and Exhibitions), unter 20 % liegt.
Diese Diskrepanz wirft Fragen auf, da die staatliche Tourismusoffensive stark auf das MICE-Segment in den Nebenprovinzen ausgerichtet ist. Ein weiterer Faktor, der die Situation kompliziert, ist die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Hotelbetreiber ihre Zimmerpreise im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben.
Während die meisten 4‑Sterne-Hotels ihre Preiserhöhungen auf maximal 10 % begrenzen, spiegeln diese Anpassungen einen vorsichtigen Optimismus bezüglich des potenziellen Touristenzustroms wider. In Anbetracht dieser Herausforderungen fordern die Hoteliers umfangreichere Unterstützungsmaßnahmen von der Regierung.
Ihre Vorschläge beinhalten unter anderem Zuschüsse zu Nebenkosten, eine Verzögerung der Mindestlohnerhöhung, eine Senkung der Grund- und Gebäudesteuern sowie breitere Steuerabzüge für Betriebsausgaben.
Darüber hinaus plädieren sie für die Gründung einer spezialisierten Agentur, die qualifizierte Arbeitskräfte rekrutiert und bestehendem Personal wichtige Schulungen, insbesondere im Bereich der Sprachkenntnisse, anbietet.
Die Reaktionen der Hoteliers auf die neuen Steueranreize zeigen deutlich, dass ohne eine ganzheitliche Betrachtung der relevanten Faktoren wie Arbeitskräftemangel und Marktbedürfnisse die Maßnahmen möglicherweise nicht die gewünschten Effekte erzielen.