Bangkok — Die Regierung ist der Ansicht, dass der Thailand ESG Fund ein Mechanismus sein kann, mit dem sich Thailand dem globalen Trend von Unternehmen anpasst, die Nachhaltigkeitsprinzipien anwenden.
Das Kabinett genehmigte am Dienstag den Thailand ESG Fund (TESG), einen langfristigen Sparfonds, der Steuerabzüge für einzelne Steuerzahler vorsieht und Investitionen in Nachhaltigkeit fördert. Der Fonds investiert in Wertpapiere an der thailändischen Börse (SET) und konzentriert sich dabei auf inländische Aktien und Anleihen mit Bezug zu Umwelt, Soziales und Governance (ESG).
Der Fonds mit einer Laufzeit von bis zu acht Jahren soll noch in diesem Jahr zum Kauf angeboten werden, damit die Investitionskosten ab dem Steuerjahr 2023 bis 2032 von der Einkommensteuer abgezogen werden können, sagte Regierungssprecher Chai Wacharonke.
Anleger erhalten einen Steuerabzug von bis zu 30 % des Einkommens des Anteilsinhabers oder bis zu 100.000 Baht pro Jahr, sofern der Käufer die Investmentanteile acht Jahre lang hält. Die Regierung ist der Ansicht, dass TESG ein Mechanismus sein kann, mit dem sich Thailand dem weltweiten Trend zu Unternehmen, die nach ESG-Prinzipien arbeiten, anschließen kann.
Herr Chai sagte, dass die Steuerabzüge für TESG-Investitionen zu einem potenziellen Verlust an Einkommenssteuereinnahmen von etwa 3 Milliarden Baht im ersten Jahr und etwa 10 Milliarden Baht jährlich in den Folgejahren führen könnten.
Zu den erwarteten Vorteilen gehört jedoch eine Zunahme langfristiger Investitionen in den thailändischen Aktienmarkt, was zu einer größeren Stabilität an der Börse führt. Dies wiederum dürfte Investitionen in Unternehmen fördern, die ESG-Aspekten Vorrang einräumen, sagte er.
Solche Investitionen werden wahrscheinlich dazu beitragen, dass Thailand seine Ziele für eine nachhaltige Entwicklung erreicht, einschließlich der Ziele für Kohlenstoffneutralität und Netto-Treibhausgasemissionen, sagte Chai.
Industrieministerin Pimphattra Wichaikul sagte, das Kabinett müsse sich noch mit dem von der Regierung zugesagten Anreiz von 120 Baht pro Tonne befassen, wenn sich die Zuckerrohrbauern bereit erklären, frisches Zuckerrohr zu schneiden, ohne es zu verbrennen, um so die PM2,5‑Staubbelastung im Erntejahr 2022⁄23 zu reduzieren. Sie sagte, das Industrieministerium müsse noch solche Anreize vorschlagen.
“Der 120-Baht-Anreiz wurde dem Kabinett am Dienstag noch nicht vorgelegt, weil er erst von verschiedenen Stellen geprüft werden muss, darunter das Finanzministerium, der Nationale Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung und das Haushaltsbüro”, sagte Frau Pimphattra.
“Sobald wir deren Feedback erhalten, werden wir die Vorlage an das Kabinett beschleunigen. Wir gehen davon aus, dass er auf der nächsten Kabinettssitzung vorgeschlagen wird.”