Bangkok — In Bangkok wächst die Aufmerksamkeit um die iCon Group, nachdem sich bisher 306 Personen als Opfer gemeldet haben und Schäden von über 118 Millionen Baht durch ein vermeintliches Pyramidensystem entstanden sind.
Der Gründer und Geschäftsführer der iCon Group, Warathaphon “Boss Paul” Waratyaworrakul, reagierte auf die Anschuldigungen, indem er die Einrichtung eines Hilfszentrums für die Betroffenen ankündigte und versprach, bei den Ermittlungen zu kooperieren. Die Polizei erklärte, seit Beginn der Ermittlungen am Donnerstag seien die Schadensmeldungen deutlich gestiegen, was den Handlungsbedarf unterstreicht.
Bekanntheiten wie Pakorn “Boy” Chatborirak und Pechaya “Min” Wattanamontree waren in Werbekampagnen für die iCon Group verwickelt, was das öffentliche Interesse weiter schürt.
Während die Ermittlungen laufen, hat die Food and Drug Administration (FDA) bei einer Überprüfung der von der iCon Group vertriebenen Produkte festgestellt, dass eines der Nahrungsergänzungsmittel, Boom D‑Nax, nicht registriert ist, was zusätzliche Fragen zu den Geschäftspraktiken des Unternehmens aufwirft.
Am Freitag wurde durch die Anwältin Sittra Biabungkerd und den Abgeordneten Tankhun Jitt-itsara eine formelle Beschwerde bei der Verbraucherschutzpolizei eingereicht. Sie richtet sich gegen Warathaphon und fünf weitere prominente Persönlichkeiten, denen unter anderem Betrug und Geldwäsche vorgeworfen werden.
Die Methoden der iCon Group stehen unter scharfer Kritik: Potenzielle Investoren wurden durch kostengünstige Online-Marketing-Kurse angelockt, um dann weiter in teurere Produkte und Veranstaltungen zu investieren.
Meldungen zufolge sollten Teilnehmer außerdem für Werbung in sozialen Medien zahlen, um weitere Verkäufer oder Kunden zu gewinnen, wofür ihnen eine Vermittlungsprovision in Aussicht gestellt wurde.
Die Behörden sind derzeit damit beschäftigt, den Jahresumsatz der iCon Group von bis zu 5 Milliarden Baht mit den Verkaufszahlen und der tatsächlichen Verbreitung der Produkte abzugleichen, um die Schwere der Vorwürfe vollständig zu erfassen.
Die Ermittlungen sollen umfassend prüfen, inwieweit diese Umsätze dem realen Geschäftsverlauf entsprechen.