Politische Entscheidungsschlacht: Srettha Thavisin und Move Forward Party vor Gericht
Die politische Landschaft in Thailand steht vor einer entscheidenden Phase. Der kommende Monat verspricht eine erhöhte politische Temperatur, da das Verfassungsgericht in Bangkok zwei bedeutsame Fälle verhandeln wird.
Diese Entscheidungen könnten das Schicksal der größten Oppositionspartei, der Move Forward Party (MFP), sowie das von Premierminister Srettha Thavisin maßgeblich beeinflussen.
Am 14. August wird das Verfassungsgericht über das Schicksal von Premierminister Srettha Thavisin entscheiden. Er sieht sich mit einem Verfahren konfrontiert, das seine politische Zukunft bedrohen könnte.
Der Fall begann, als eine Gruppe von 40 geschäftsführenden Senatoren im Mai eine Petition einreichte, in der sie seine Absetzung forderten.
Der Grund: Srettha soll gegen die Verfassung verstoßen haben, indem er Pichit Chuenban, einen ehemaligen Sträfling und Verbündeten des früheren Premierministers Thaksin Shinawatra, in sein Kabinett berief.
Pichit Chuenban trat von seinem Posten als Minister im Büro des Premierministers zurück, kurz bevor das Gericht den Fall annahm. Dies wurde als Versuch gewertet, Srettha einen Rechtsstreit zu ersparen.
Das Verfassungsgericht entschied jedoch, den Fall gegen Srettha zu verhandeln, während der Fall gegen Pichit abgelehnt wurde, da er bereits zurückgetreten war.
Währenddessen erwartet die Move Forward Party (MFP) am 7. August ihr Urteil.
Das Verfahren gegen die MFP wurde im März von der Wahlkommission eingeleitet, nachdem das Verfassungsgericht am 31. Januar entschieden hatte, dass die Bemühungen der Partei, Abschnitt 112 des Strafgesetzbuchs zu ändern, die Absicht reflektierten, Thailands konstitutionelle Monarchie zu untergraben.
Die Wahlkommission forderte das Gericht auf, die Partei aufzulösen und ihren Führungskräften die Teilnahme an zukünftigen Wahlen zu untersagen.
Ehemaliger Rothemdenführer Jatuporn Prompan zeigte sich pessimistisch: „Ich glaube, dass die Aussichten der MFP, das Auflösungsverfahren zu überleben, gering sind.“ Andere Beobachter sehen jedoch Chancen für die Pheu-Thai-Partei, sollte Srettha abgesetzt werden.
Zwei mögliche Nachfolger sind bereits in den Startlöchern: Paetongtarn Shinawatra, die Parteivorsitzende, und Chaikasem Nitisiri, ein Kernmitglied der Partei.
Premierminister Srettha Thavisin selbst bleibt trotz der drohenden Gefahr zuversichtlich. „Ich werde mich auf meine Arbeit konzentrieren und meine Moral ist weiterhin hoch“, sagte er. „Meinungsverschiedenheiten sind normal.
Wenn Probleme auftauchen, werden sie gelöst.
Innenminister Anutin Charvirakul, der ebenfalls stellvertretender Premierminister ist, spielte gestern Spekulationen herunter, dass er Srettha als Premierminister ersetzen könnte, sollte dieser infolge des Gerichtsurteils seinen Posten verlieren. „Jeder Kabinettsminister hat dem Premierminister moralische Unterstützung zugesagt.
Wir hoffen, dass er die schwierigen Zeiten übersteht“, betonte Anutin, der auch Vorsitzender der Bhumjaithai-Partei ist. Unterdessen bleibt die Zukunft von Thaksin Shinawatra, der am 22. August letzten Jahres nach 15 Jahren im Exil nach Thailand zurückkehrte, ungewiss.
Nachdem er eine einjährige Haftstrafe abgesessen hat, könnte er eine Rolle in der Pheu-Thai-Partei übernehmen, um deren sinkende Popularität zu bekämpfen.
Thaksins Rückkehr und mögliche politische Ambitionen werden ebenfalls von vielen mit Spannung erwartet.
MFP-Vorsitzender Chaithawat Tulathon äußerte sich kämpferisch: „Die Partei ist bereit, das Urteil zu akzeptieren, egal ob es gut oder schlecht für uns ist. Wir sind stärker geworden und besser vorbereitet, um aus den nächsten Parlamentswahlen als Sieger hervorzugehen.“
Der August verspricht, ein entscheidender Monat für Thailands politische Zukunft zu werden. Mit den anstehenden Gerichtsurteilen und den potenziellen politischen Veränderungen steht das Land vor einer Phase der Unsicherheit und des Wandels.
Alle Augen sind auf Bangkok gerichtet, wo die Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden.