Bangkok — Ein Taiwanese, nach dem gefahndet wurde, weil er umgerechnet 3 Milliarden Baht für Telefonbetrüger und Online-Glücksspiel-Banden gewaschen haben soll, wurde nach seiner Verhaftung in Bangkok nach Taipeh zurückgebracht.
Kuo Che-min, der am 27. Juli in Bangkok verhaftet worden war, wurde in die taiwanesische Hauptstadt in die Obhut der Staatsanwaltschaft überführt, nachdem er am 10. August dorthin geflogen worden war. Die Polizei der thailändischen Einwanderungsbehörde bestätigte die Nachricht am Freitag bei einer Pressekonferenz.
Die taiwanesischen Behörden begannen im vergangenen Jahr mit Ermittlungen gegen die Organisation von Herrn Kuo und nahmen 23 Personen in Gewahrsam und beschlagnahmten bei mehreren Razzien Bargeld und Immobilien. Der Organisation wird vorgeworfen, illegale Transaktionen zur Wäsche von Fremdwährungen in Höhe von rund 2,7 Milliarden NT$ (3 Milliarden Baht) durchgeführt zu haben.
Herr Kuo war im Oktober letzten Jahres nach Singapur geflohen und reiste mit taiwanesischen und kambodschanischen Pässen zwischen südostasiatischen Ländern hin und her, sagte Chen Ming-chun, stellvertretender Kommissar des taiwanesischen Kriminalamts.
Die taiwanesischen Ermittler wurden Berichten zufolge auf den Aufenthaltsort von Herrn Kuo aufmerksam, nachdem die malaysischen Behörden seinen kambodschanischen Pass entdeckt hatten, als er ihn für Reisen zwischen Malaysia und Thailand benutzte.
Das Wirtschafts- und Kulturbüro von Taipeh, das die Interessen der Inselrepublik in Thailand vertritt, machte die örtliche Einwanderungspolizei auf den Fall aufmerksam. Das Amt erklärte, Herr Kuo habe in mehreren Ländern Unternehmen gegründet, um Geld für Telefonbetrügerbanden mit Sitz in Kambodscha und Online-Glücksspielbanden zu waschen, die in mehreren Ländern Asiens und Europas tätig sind.
Nach Angaben der Einwanderungsbehörde war Herr Kuo mit einem Thailand-Elite-Visum in das Land eingereist. Die Einwanderungspolizei nahm den Verdächtigen in einer luxuriösen Eigentumswohnung im Bangkoker Bezirk Klong San fest, sagte der Leiter der Behörde, Polizeigeneralleutnant Pakphumpiat Sajjaphan.
Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Ermittler zahlreiche elektronische Geräte, die vermutlich zur Begehung von Straftaten verwendet wurden.