Bangkok — Der Stimmungsindex der thailändischen Industrie ist im Oktober weiter gesunken und erreichte mit 88,4 Punkten den niedrigsten Stand seit 16 Monaten. Dies ist laut der Federation of Thai Industries (FTI) auf die geringeren Verkäufe der Hersteller und die unangenehmen Umstände im Inland zurückzuführen.
Der Indikator, der auf einer Umfrage unter 1.337 Unternehmen aus 45 Branchen der FTI basiert, lag im September bei 90 Punkten. Der Rückgang sei auf geringere Verkäufe und Produktion sowie auf unscheinbare Geschäftsergebnisse zurückzuführen, sagte Kriengkrai Thiennukul, Vorsitzender der FTI.
Die thailändische Wirtschaft leide unter der hohen Verschuldung der privaten Haushalte, der schwachen Kaufkraft der Verbraucher, dem niedrigen Einkommen in der Landwirtschaft und den hohen Zinssätzen, sagte er.
Nach Angaben der FTI hatten die Hersteller in den Bereichen Mode, Bauwesen, Elektronik und Maschinen mit dem starken Wettbewerb auf dem Markt zu kämpfen. Ihre Verkäufe gingen zurück, was zu einer geringeren Warenproduktion führte.
Die Abwertung des Baht führte auch dazu, dass importierte Rohstoffe teurer wurden, was sich auf ihre Betriebskosten auswirkte. Herr Kriengkrai sagte, dass das verarbeitende Gewerbe mit mehr Aufträgen aus Europa, Japan und dem Nahen Osten rechnet und von der neuen Visafreiheitspolitik profitieren wird.
Die Föderation ist nach wie vor besorgt über die hohe Verschuldung der privaten Haushalte, die 90,6 % des BIP ausmacht, und über die hohe Zahl der Kredithaie, die 19,6 % der Haushaltsschulden ausmachen.
Viele Unternehmen, darunter auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), sagten der FTI, sie bräuchten Hilfe und Unterstützung von der Regierung, um mit Schuldeneintreibern fertig zu werden, die sie als “Gangster” bezeichnen, die jeden Tag an ihren Arbeitsplatz kommen”, so Kriengkrai.
Die FTI forderte die Regierung auf, die Umsetzung der Konjunkturmaßnahmen, insbesondere des elektronischen Rückerstattungssystems, im Dezember 2023 und Januar 2024 zu beschleunigen.
Das E‑Rückerstattungsprogramm, das dem Shop Dee Mee Khuen-Programm ähnelt, ist ein steuerlicher Anreiz für Einkäufe, bei dem Einzelpersonen eine Steuerrückerstattung beantragen können, nachdem sie einen bestimmten Geldbetrag ausgegeben haben.
Die FTI fordert außerdem, dass die Regierung ein Schuldenerlassprogramm durchführt, um den in Schwierigkeiten geratenen KMU zu helfen, und eine Erhöhung des täglichen Mindestlohns sorgfältig prüft, die sich an der Inflation und dem BIP des Landes orientieren sollte.
