Bangkok — Das Kabinett hat grünes Licht für den Entwurf eines königlichen Erlasses gegeben, der den Anbau von Opium und Zauberpilzen zu medizinischen Zwecken auf Versuchsbasis erlaubt. Der vom Justizministerium vorgelegte Vorschlag wurde von den wichtigsten Regierungsstellen, darunter das Ministerium für Hochschulbildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation, das Innenministerium, das Büro des Nationalen Rates für wirtschaftliche und soziale Entwicklung und die Königliche Thailändische Polizei, einstimmig unterstützt.
Der Entwurf des Dekrets wird nach seiner Bekanntgabe im Königlichen Staatsanzeiger den Beginn dieses ehrgeizigen Projekts markieren. Das vom Staatsrat, einem beratenden Gremium für Rechtsfragen, sorgfältig geprüfte Dekret soll die Innovation fördern und die Abhängigkeit des Landes von importiertem Morphium und Antidepressiva verringern.
Nach der neuen Verordnung wird das International Narcotics Control College in Chiang Rais Bezirk Chiang Saen ermächtigt, Opium für medizinische Zwecke anzubauen. Dieses College, das vom Office of Narcotics Control Board beaufsichtigt wird, wird die Extraktion von Morphin durch die Government Pharmaceutical Organisation in ihren Labors in Bangkok und Pathum Thani erleichtern.
Der Erlass zielt auch darauf ab, den Anbau von Magic Mushrooms an bestimmten Universitäten und Bildungseinrichtungen in vier Regionen Thailands zu ermöglichen. Für das Projekt zugelassen werden Einrichtungen, die bereit sind, experimentelle Projekte zur Herstellung von Antidepressiva aus den Extrakten von Zauberpilzen durchzuführen.
Zauberpilze enthalten die essentiellen Verbindungen Psilocybin und Psilocin, die ein vielversprechendes Potenzial für die Entwicklung von Antidepressiva besitzen. In Thailand ist die Zahl der Depressionsdiagnosen deutlich gestiegen: Zwischen 2015 und 2020 werden rund 1,76 Millionen Fälle verzeichnet.
Experten zufolge dürfte die Initiative den Weg für eine kosteneffiziente inländische Produktion dieser wichtigen Medikamente ebnen und dem Land damit erhebliche Kosten ersparen.